Forcher Paula

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Biografie:
Paula Forcher -20 Jahre Schutzhüttenwirtin im Tennengebirge.
Wenn jemand 25 oder mehr Jahre dein Alpenverein angehört, so ist dies ein schöner Beweis von Treue zu unserem Verein und wird auch durch Verleihung eines Ehrenzeichens gewürdigt. 20 Jahre auf einer Schutzhütte, welche noch nicht mit den modernen Hilfsmitteln des Fremdenverkehrs ,,erschlossen" ist, zu jeder Jahreszeit und oft wochenlang in völliger Einsamkeit, ist aber sicher auch eine Leistung, die einer Würdigung und eines Dankes wert ist. Im Juni 1940 kam das Ehepaar Hans und Paula Forcher aus Südtirol und übernahm die Betreuung und Bewirtschaftung der Heinrich-Henkel-Hütte (Söldenhütte) der Sektion Salzburg im Tennengebirge oberhalb Werfenweng. Abgesehen von, den kriegs- und nachkriegsbedingten Verpflegungsschwierigkeiten halten die Bewirtschafter lange Jahre sehr unter geringem Besuche zu leiden, und auch die verregneten Sommer der letzten Jahre bereiteten ihnen gewiß gar manche wirtschaftliche Sorgen. Die Forchers blieben aber unverzagt auf ihrer Hütte, welche sie an schönen Tagen durch ihre schöne Lage und wunderbare Fernsicht in anderer Weise entschädigte, und hielten sie zur Zufriedenheit aller Besucher stets in bester Ordnung. Seit im September 1957 der auch in vielen Hochtouren bewährte Bergführer Hans Forcher ganz plötzlich starb und auf dem Friedhof zu Werfenweng beerdigt wurde, führte dann Frau Paula Forcher die Hüttenbewirtschaftung allein weiter. Mit Rücksicht auf ihre Lebensjahre und fallweise Kränklichkeit ersuchte sie nun den Sektionsausschuß um Ablösung von ihrem verantwortungsvollen Dienst und wird sich in dem von ihr und ihrem Sohn Sepp Forcher, Bewirtschafter des Schatzhauses am Untersberg, erworbenen „Auhäusl" in der Wengerau zur wohlverdienten Ruhe und Erholung begeben.
Quelle: Der Bergsteiger 1960-61, Heft 3 Dezember, Seite 183-184