Bois de Chesne Albert

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Biografie:
Albert Bois de Chesne, * Triest (Provinz Triest, Friaul-Julisch Venetien), Italien, + Triest

Mitglied der Sektion Küstenland Triest
Albert Bois de Chesne stammte aus einer hugenottischen Familie, die aus Frankreich in die Schweiz nach Genf eingewandert war und lebte in Triest. Bois de Chesne unternahm Wanderungen durch den Karst und in Istrien und ins Trentatal, wo Albert sich in die Welt unterhalb der Berge Triglav, Stenar, Razor und Jalovec verliebte.
Er nützte jeden freien Augenblick, um Fahrten in seine Berge zu machen. Viele Erstbesteigungen in den West- und Ostalpen wurden von ihm gemacht.
1887 bestieg er mit dem Trienter Bergführer Andrej Komac den Triglav.
Albert Bois hat in den Urner Alpen 1892 eine schwierige und gefahrvolle Wintertour auf die Große Windgälle durchgeführt. In den Glarner Alpen gelang ihm die erste Begehung des Mürtschenstock- Ruchen’s über die Westwand und die erste Überschreitung, sowie eine Winterbesteigung des Faulen.
In den Julischen Alpen hatte er 1892 einen neuen Weg auf den Triglav direkt von Luknja gefunden.

Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Albert Bois de Chesne (1871 – 1953) Albert Bois de Chesne, der im Juli 1953 in Triest starb, stammte aus einer alteingesessenen Schweizer Familie, die seit langem in Triest ansässig war. Trotz ihrer Verbundenheit mit ihrem Wohnsitzland behielten die Familienmitglieder stets ihre Schweizer Staatsbürgerschaft. Schon während seiner Schulzeit unternahm A. Bois de Chesne Klettertouren in den Dolomiten und im Glocknermassiv und bestieg auch zahlreiche Berge in den damals noch weitgehend unbekannten Julischen Alpen. Von 1889 bis 1892 studierte Bois de Chesne Forstwirtschaft und Botanik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, wo seine angeborene Leidenschaft für die Botanik durch den Einfluss seines Lehrers Prof. C. Schroeter gefördert und vertieft wurde. In diesen Jahren bestieg Albert Bois de Chesne viele Gipfel in den Schweizer Alpen, zumeist ohne Bergführer. Seine Ferien nutzte er zum Bergsteigen im Wallis und im Berner Oberland, zusammen mit seinem Freund Dr. Julius Kugy (1858–1944), einem Ehrenmitglied des Alpenvereins. Von 1892 bis 1905 lebte ABC wieder in Triest und konzentrierte sich auf die Julischen Alpen, wo er zahlreiche Erst- und Zweitbesteigungen durchführte. Da er berufsbedingt einige Jahre in Černik (Slowenien) verbrachte, weit entfernt von seinen geliebten Bergen, widmete er sich der Botanik und der Jagd. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Triest zurück und gründete den Alpengarten Juliana bei Santa Maria di Trenta im Isonzotal. Seine profunden botanischen Kenntnisse, insbesondere der alpinen Flora, veranlassten ihn, diesen einzigartigen Alpengarten mit unermüdlichem Enthusiasmus und Geduld zu pflegen und zu erweitern, bis ihm dieses Gebiet durch den Krieg und den darauffolgenden Frieden verschlossen blieb. Anschließend nutzte er seine unerschöpfliche Energie für ausgedehnte Exkursionen in die Julischen Alpen, gemeinsam mit einem Künstler, und schuf eine umfangreiche Sammlung von Aquarellen der alpinen Flora der Julischen Alpen. Diese einzigartige, von einem Botaniker und einem Künstler zusammengetragene Sammlung wurde von Albert Bois de Chesne dem Civico Museo de Triest übergeben. 1948 wurde er in Anerkennung seiner Verdienste um den Alpengarten Juliana und seiner profunden Kenntnisse der alpinen Flora der Julischen Alpen zum Ehrenmitglied des Alpenvereins ernannt. Seine zahlreichen Freunde, die die „Juliana-Räume“ des Museums von Triest besuchen, werden sich mit Wehmut und Dankbarkeit an die verlorene Pracht des Juliana-Gartens und die Gastfreundschaft seines Gründers im Isonzotal wie auch in Triest erinnern.
Hans von Tscharner.
Quelle: Alpine Journal, Bd. 59, Nr. 288, 1954, Seite 332.

Albert Bois de Chesne (1871 – 1953)
Albert Bois de Chesne, who died in July 1953 at Trieste, came from a well-known Swiss family for long resident in Trieste. In spite of their loyalty to the country of their residence the members of the family always retained their Swiss citizenship.
While still at school A. Bois de Chesne used to go climbing in the Dolomites and the Glockner massif and also made many ascents in the then practically unknown Julian Alps.
From 1889 until 1892 Bois ·de Chesne studied forestry and botany at the Federal Technical College at Zurich, where his inborn love for botany was strengthened and deepened through the influence of his teacher Prof. C. Schroeter. During these years Albert Bois de Chesne climbed many summits in the Swiss Alps, mostly without a guide. He used his vacations to go climbing in the Valais and the Bernese Oberland together with his friend Dr. Julius Kugy (1858-1944) an honorary member of the Alpine Club.
From 1892 until 1905 A. B. C. resided again in Trieste and his climbing activities were concentrated on the Julian Alps where he made a number of first and second ascents. As his profession caused him to spend some years in Cernik (Slovenia), which is far away from his beloved mountains, he took up botany and hunting as his hobbies.
After the First World War he returned to Trieste and founded the Alpine Garden Juliana, near St. Maria di Trenta in the Isonzo Valley. His great knowledge of botany and alpine flora in particular caused him to nurse and augment this unique alpine garden with never-ceasing enthusiasm and patience until this district was closed to him through the war and the ensuing' peace.' He then used his never-failing energy in going for long excursions in the Julian AIps together with an artist and made a large collection of aquarelles of the alpine flora of the Julian Alps. This unique collection, compiled by a botanist and an artist was presented to the Civico Museo of Trieste.by Albert Bois de Chesne.
In 1948 he was made an honorary member of the Alpine Club in recognition of his work for the Alpine Garden Juliana and his vast knowledge of the alpine flora of the Julian Alps. Those of his many friends who go through the' Juliana Rooms' of the Museum of Trieste will recall with sadness and gratitude the lost splendour of the Juliana garden and the hospitality of its founder in the Valley of Isonzo, as well as in Trieste.
Hans von Tscharner
Quelle: Alpine Journal Vol. 59. Nr. 288, 1954, Seite 332


Geboren am:
08.07.1871
Gestorben am:
24.07.1953