Fischer Robert

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Biografie:
Em. Univ.-Prof. Dr. Robert Fischer
* 15. August 1903 ? (+) 9. Jänner 1996
Den ganz außerordentlichen Menschen Robert Fischer lernte ich bald nach dem Krieg als Mit-glied der damaligen Bergsteigergruppe der AV-Sektion Graz-St. G. V., einer der ?Wurzeln" der späteren Hochtouristengruppen des OeAV, kennen. In seiner so herrlich natürlichen Geradheit und Freundlichkeit, die mit einer unerhörten Leistungsfähigkeit verbunden war, wurde er mir und vielen anderen von uns ? damals ? Jungen zum Vorbild und Freund. Das hat sich bis zu seinem Tod nicht geändert.
Robert, in Innsbruck geboren und aufgewachsen, kam 1939 als Vorstand des Institutes für Pharmakognosie an die Grazer Universität. Zusätzlich leitete er von 1957 bis 1971 auch das Institut für Leibeserziehung und war in dieser Zeit auch Direktor der Bundeslehranstalt für Leibeserziehung in Graz. Seinem ?Stamminstitut" blieb er auch nach seiner Emeritierung (1971) treu und verließ es erst 1973.
Seinem Lebensgrundsatz als ?Alter Herr": ?Täglich 1000 Höhenmeter" blieb er bis hoch in seine Achtzigerjahre treu. Wenn man ihn treffen wollte, brauchte man meist nur auf der Terrasse des Stubenberghauses am Schöckel warten. Er kam - fast ? bei jedem Wetter. Die hervorragende Verfassung, die er so erwarb und behielt, ermöglichte es ihm, mit 69 Jahren zum fünften Mal am Mont Blanc zu stehen und mit 70 ? so wie am Mont Blanc im Alleingang ? aufs Matterhorn zu gehen, das er dabei zum vierten Mal erstieg.
Roberts hervorragende körperliche und geistige Verfassung bis ins hohe Alter war kein ?Geschenk der Natur", sondern beruhte auf einer sehr bewußten und konsequenten, vorbildlichen Lebensführung, in der er Vielen ? Freunden und Schülern ? ein großartiges Vorbild war. Natürlich war er auch an unseren Alpenklubabenden ein sehr hoch geschätzter Gast ? er blieb erst aus, als er den Weg nicht mehr aus eigener Kraft schaffte. Um Robert Fischers Persönlichkeit wirklich gerecht zu werden, müßte man sehr viel schreiben. Lange Lobgesänge hätten ihm aber nie Freude gemacht ? er war kein Freund großer Reden.
Wir haben einen großartigen Menschen verloren!
Ottokar Blazek
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1996, Folge 1529


Geboren am:
15.08.1903
Gestorben am:
09.01.1996