Lakatos Eduard

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Biografie:
Allein die Benachrichtigung vom Tode unseres Mitgliedes an den ÖAK zeigt die Würde, mit der der Verstorbene und seine Familie an unsere Ka­meradschaft gedacht haben mußten. Jedes Schreiben, das zwischen Wiesbaden und unserem Sekretariat hin und her ging, zeigte die Aufmerk­samkeit und Anteilnahme menschlicher Begeg­nung. Wir würden allein aus den beigefügten Un­terlagen erkennen können, welche Persönlichkeit von uns ging.
Daß jetzt noch das Bewerbungsschreiben vom 15. Februar 1932 des Toten vor uns liegt und ein von seiner Gattin, Frau Marti Lakatos, aufgelisteter Tourenbericht bis hinein in seine letzten Lebens­jahre mit spürbarer Liebe unsere Adresse er­ reichte, hat mehr als administrativen Charakter, ist ein Lebensbericht. Er wird in unserem Archiv einen Ehrenplatz finden. Diese Zeilen jedoch, die als Nachruf in unserer ÖAZ Aufnahme gefunden haben, tragen festge­ schriebene Bedeutung hinein in unsere Zukunft. Eines Tages soll die Klubgeschichte wissen, daß bei der Trauerfeier unseres Freundes der Trientiner Bergsteigerchor mit „La Montanara" letzte Grüße spendete. Ein solches Mitempfinden ist auch für uns Zurückgebliebene eine Botschaft, die kaum zu vergessen sein wird.
Daß sich zu all dem noch eine Postkarte von Hans Ertl beilegen ließ, der versicherte, „keinen Fehl­ griff zu tun" und Dr. Lakatos in den Klub aufzu­nehmen, zeigt vorausahnende Bergtreue. Willi Welzenbach war dann noch die zweite bejahende Auskunftsperson.
Jetzt schläft unser Verstorbener einer langen Reise entgegen. Von seinem ersten Klettertrai­ ning in München im Isartal 1923 bis in sein hohes Alter hatten wir einen treuen Begleiter. Deshalb sind unsere letzten Worte an ihn Worte des Dankes dafür, daß er so lange an uns geglaubt hat, mit der Wärme seines Herzens und mit der Gesinnung eines Freundes.
Hans Barobek
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1993, Folge 1508, Seite

Geboren am:
25.05.1905
Gestorben am:
26.11.1992