Bösel Heinrich
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Biografie:
Heinrich Bösel zum Gedächtnis
Mein Onkel Heinrich Bösel starb am 22. November 1947 im 68. Lebensjahre. Infolge zweier Schlaganfälle konnte er seit 13 Jahren keinen Berg mehr ersteigen. Als junger Mensch von 16 bis 17 Jahren war er dem Radrennsport ergeben. Doch fand er Anschluß an das bekannte Ehepaar Vineta und Alfred Mayer und wurde begeisterter Bergsteiger. Er war mit Frau Vineta bis zu ihrem Tode 1945 befreundet. Ebenso war ihm Frau Mizzi Langer-Kauba und Gatte sowie die Brüder Gustav und Otto Jahn Freunde und Berggefährten. Den damals gerade aktuell werdenden Schisport erlernte er bei Meister Zdarsky in Lilienfeld. Jeder freie Tag gehörte den Bergen. Den Gesäusesportzug nützte er eifrigst. Doch war er nicht nur ein Kenner des Großteiles der Ostalpen mit Dolomiten. Aus seinen Erzählungen weiß ich, daß er auch Montblanc, Dent du Géant, Matterhorn u. a. in den Westalpen erstiegen hat. Durch einige Jahre gehörte er dem Ausschuß des ÖTK. an.
Durch Verlegung seiner Berufstätigkeit nach Triest nach dem ersten Weltkrieg wurde seinem regen Bergsteigerleben ein vorzeitiges Ende bereitet.
In den letzten Jahren vor seiner schweren Erkrankung besuchte er hauptsächlich die Wiener Hausberge und den Urlaub verbrachte er häufig im Zillertal. Im Karl-Ludwig- und Baumgartnerhaus trägt je ein Zimmer seinen Namen.
Als Ergebnis seiner Tüchtigkeit und Hingabe an seinen Beruf wurde er schließlich Fabriksdirektor. Sein Auto brachte ihn noch als Halbgelähmten zu den Bergen des Salzkammergutes, Kärntens und Tirols. Er war bis zu seiner Erkrankung eine gesellig-heitere Natur.
Einige hundert schöner Lichtbilder von seinen Bergfahrten und Reisen erzählen mir noch heute aus seinem Leben. Hilde Dunzendorfer.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1246, Seite 147
Geboren am:
1879
Gestorben am:
22.11.1947