König Bruno

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Biografie:
Bruno König.
Im Juli 1918 verschied in seiner Heimatstadt München unser Mitglied Bruno König, Assistent der Tierärztlichen Fakultät der Universität München.
Bruno König trat im Wintersemester 1909/10 in den Verein ein. Nicht als Neuling kam er damals zu uns. Schon seit Jahren war er ein begeisterter Bergsteiger und hatte auf seinen Fahrten im Wetterstein und Kaisergebirge mit Mitgliedern unseres Vereins manches Freundschaftsband geknüpft. Gleiche Ziele und Bestrebungen führen die Menschen zueinander, und so wurde es König ein Herzensbedürfnis, dem A.A.V.M. anzugehören. Mit Begeisterung trat er in unsere Reihen und blieb dem Verein vorbildlich treu, bis ihn ein tragisches Geschick von uns riß.
Die Zuneigung und das Vertrauen der Mitglieder berief König im Wintersemester 1910/11 in den Ausschuß. Er übernahm während zweier Semester die undankbare Aufgabe des Kassenwartes, die er mit großem Geschick, mit gewohnter Pünktlichkeit und Pflichttreue erledigte. Doch weit über den Rahmen dieser Tätigkeit hinaus war König mit dem inneren Vereinsleben verbunden. Trotz seiner wenigen freien Stunden griff er bereitwillig überall zu, wo es Arbeit gab und wo es galt, für den Verein zu wirken.
Auf Touren war König ein bescheidener, liebenswürdiger und fröhlicher Gefährte. Seine Begeisterung für die Schönheit der Natur, seine Liebe zu den Bergen war echt und tief empfunden und übte eine unmittelbare Wirkung auch auf seine Begleiter aus. Sie konnten und mußten ihm in der Seele lesen und alles mitempfinden, was ihn bewegte.
Im August 1914 zog König mit der bayer. Ersatz-Division als Veterinär ins Feld. Vier Jahre lang hielt er, vom Kriegsschicksal auf verschiedenen Fronten herumgeworfen, trotz seiner längst erschütterten Gesundheit stand. Sein Pflichtbewußtsein, seine Aufopferungsfähigkeit und Kameradschaftlichkeit machten ihn beliebt bei Vorgesetzten und Untergebenen. Trotz der An¬zeichen eines schweren Nervenleidens konnte er sich nicht entschließen, auf längere Zeit in der Heimat Erholung zu suchen ; allein schon aus kameradschaftlichen Gründen blieb er auf seinem Posten.
Ganz besondere Freude bereitete es König, wenn er an der Front ein Mitglied des Vereins ausfindig machen und dann im Geiste frühere Zeiten erleben konnte. Auch auf seinen kurzen Erholungsurlauben nahm er stets die Fühlung mit dem Verein und den in München zurückgebliebenen Mitgliedern auf.
Seine Gesundheit litt unter den Anforderungen eines vierjährigen Feldzuges schließlich ernstlichen Schaden. Ein psychi¬scher Zusammenbruch bereitete ihm, als er auf Urlaub in München weilte, ein allzufrühes Grab. Bei seinen Freunden und in der Geschichte des Vereins wird er unvergessen bleiben. Ehre seinem Andenken !
Wilhelm Hans.
Quelle: Der Akademische Alpenverein München im Kriege (1914-1918), XXIII. – XXVI.Vereinsjahr, Seite 50-51



Gestorben am:
07.1918