Ritter Leo

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Biografie:
Ritter Georg „Schorsch“, * Kleinheppach (Remstal, Württemberg), ab 1968 Freising
Den Mount Everest bestiegen, auf dem Kanchenjunga gestanden und am Nanga Parbat eine der Toprouten im Himalaya eröffnet:
Schorsch Ritter ist eine ganz außergewöhnliche Bergsteigerpersönlichkeit,weit über die Sektion Stuttgart hinaus.
Natürlich war es kein reiner Zufall, dass ihn das Studium in Richtung München verschlug, schließlich kam er den Bergen so ein gutes Stück näher. Begonnen hatte er mit dem Bergsteigen schon 1966.
Einer unvergesslichen Stubai-Durchquerung folgten erste Klettermeter im Blautal mit Freunden aus Endersbach. Mit Sepp Mack und Henry Scheer fand er großartige Seilpartner, mit denen er in der
Folge große Routen machte. Unter anderem die Punta Civetta-Nordwestwand, den„Franzosenpfeiler“ am Crozzon-es war die 10.Begehung der damals unter den Extremen hoch im Kurs stehenden
Kletterei-und den „Schmuck-Kamin“ in der Fleischbank-Ostwand. Nachdem er auch noch die Triolet-Nordwand und die Petites Jorasses-Westwand im Tourenbuch hatte, erhielt er die Einladung
zu einer Expedition zum Pik Lenin im heutigen Kirgisien. Mit Sigi Hupfauer gelang ihm der 7134 m hohe Gipfel ohne jegliche Höhenprobleme. Es war der Auftakt zum Höhenbergsteigen.
1978 wurde Schorsch von Karl Herrligkoffer, auch diesmal wieder auf Empfehlung von Sigi Hupfauer, zur Mount Everest-Expedition eingeladen. Die Teilnehmerliste glich dem „who is who“
des deutschen und französischen Spitzenbergsteigens.
Schon zwei Jahre später wurde Georg von Herrligkoffer wieder zu einer Himalaya-Expedition eingeladen. Diesmal war das Ziel der Hauptgipfel des 8586 m hohen Kantschenzönga. Dank
seiner unglaublichen Leistungsfähigkeit gelang es Schorsch, unmittelbar bevor die Expedition beendet werden musste, in einem Parforceritt den Hauptgipfel zu besteigen. Er war zu diesem Zeitpunkt der erste Deutsche dort droben und sollte es für weitere 25 Jahre bleiben! Es war zugleich auch der Höhepunkt und Abschluss einer ganz großen Achttausender-Karriere. Schorsch widmete sich wieder mehr den Alpen und besonders seinem Lieblingsgebiet, dem Karwendel. Viele Wochen hatte er dort bereits mit Vegetationskartierungen verbracht. Jetzt fügte er seinem Karwendel-Portfolio noch einige Routen an der Laliderer-Nordwand hinzu, unter anderem die Direkte Nordwand. Später kletterte er noch mit seinem Freund Sepp Mack den Westwandpfeiler am Hohen Göll, eine der allerschwierigsten Kletterrouten dieser Zeit.
Heute lebt Georg Ritter zurückgezogen zwischen München und Landsberg. Sein Rat ist aber immer noch geschätzt. Den DAV vertrat er jahrelang im Umweltgremium des weltweiten Bergsteigerverbands UIAA, leise, aber wirkungsvoll.

1966 Durchquerung Stubaier Alpen
1975 Best Pik Lenin,7134m, (Pamir,Tadschikistan/Kirgisien)
1978 Best.Mount Everest vom Südsattel,8848 m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1980 Best.(1.Deutscher) Kantschenzönga über Südwestwand,8586m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1982 Best.Vers.Nanga Parbat-Südost-Pfeiler „Rupalpfeiler“ bis wenige Höhenmeter unter Südgipfel,
IV,Eis bis 70°,4200 HM,8125m, (Himalaya,Pakistan)
Beg.Punta Civetta-Nordwestwand,2920m, (Civetta,Dolomiten)
10.Beg.Crozzon di Brenta „Franzosenpfeiler“
Beg.Fleischbank-Ostwand-Direkter Ostkamin „Schmuckkamin“,VI,400 HM,2187m,
(Wilder Kaiser)
Beg.Laliderer-Direkte Nordwand „Schmid-Krebs-Führe“,VI-,900 HM,2583m, (Karwendel)
Beg.Höher Göll-Westwandpfeiler,2522m, (Berchtesgadener Alpen)
Beg.Aiguille du Triolet-Nordwand,3870m, (Montblancgebiet)
Beg.Petites-Jorasses-Westwand,3650m, (Montblancgebiet)
Beg.Aiguille Petit du Dru Westwand-Direkte Einstiegsvariante
„Hemming-Robbins,Amerikanerführe“,VI/A2,700 HM,3754m, (Montblancgebiet)
Beg.Ortler-Nordwand „Ertl-Schmid-Führe“,bis 60°,1200 HM,3902m, (Ortlergruppe)
Beg.Trollryggen, (Norwegen)
Best.Aconcagua,6960m, (Anden,Argentinien)
Best.Illimani,6462m, (Anden,Bolivien)
Best.Popocatepetl,5462m, (Mexico)

Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
07.07.1947