Weiller Mizzi

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Biografie:
Maria Weiller
Am 8. Mai 1959 starb unsere Klubkameradin Frau Maria Weiller. Eine Wiener Bergsteigerin noch aus der Klubära eines Gusti Schmidt, Franz Zimmer, Fritz Panzer und Gustav Jahn, die auch gelegentlich ihre Tourengefährten waren.
Wie sie als Bergsteigerin mit ihrem heiteren Wesen und der Zugehörigkeit zu dem Wiener Bergsteigerfähnlein der Unentwegten um die Jahrhundertwende gewertet wurde, kann man am besten aus Sineks Buch ?Bergfahrten' erfahren. Dort heißt es: ?Daß eine Dame bei der Durchkletterung der Hochtor-Nordwand mithalten sollte, machte mir kein Kopfzerbrechen, denn Frau Weiller dürfte mit Recht eine der besten und unternehmungslustigsten Alpinistinnen Wiens genannt werden." Damit wäre über Frau ?Mizzi" Weillers alpine Tätigkeit eigentlich schon alles gesagt, was gesagt werden sollte,
Es erübrigt sich ihre Touren mit ihrem Manne ? Freund Karl ? öfter auch als erste Dame, besonders in den Ennstalern und Dolomiten, Ortler, Silvretta und anderen Gruppen aufzuzählen, die damals noch hoch im Kurs standen. Aber daß Frau Mizzi Weiller wohl eine der ersten Wiener Schifahrerinnen war, darf nicht verschwiegen werden. Schon am Ende der neunziger Jahre bei Toni Schruf in Mürzzuschlag lockte sie die weiße Kunst, noch mit heute bereits ?alpinhistorischen" echten Norwegerschi mit Rohrstabbindung.
Später entwickelte sich Frau Weiller mit Hilfe der Zdarskytechnik zu einer tüchtigen Tourenläuferin, die so manche Schitour, als der Gipfel noch eine Rolle spielte, mit entdecken half, Eine Sonntagsschitour von Wien auf das Kitzsteinhorn mit zwei durchfahrenen Nächten konnten ihr, trotz ihrer kleinen und zierlichen Gestalt, aber staunenswerten Ausdauer, nichts anhaben. Diese sportliche Fähigkeit scheint sich auf ihre Tochter vererbt zu haben, die als eine bekannte Eiskunstläuferin große Erfolge hatte.
Frau Weiller gehörte seit 1980 dem Klub an. So legte denn auch der DAK durch seinen Vizepräsidenten Direktor Carl Rind zum Zeichen alter Verbundenheit einen Blumenkranz auf den Sarg unserer heimgegangen Klubkameradin.
Alle, die wir einst mit ihr in die Berge gingen und ihr heiteres Gemüt kannten, wollen unserer lieben Berggefährtin ein treues Andenken bewahren.
Heinz Jandesek
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1959, Folge 1307, Seite 168


Mizzi Weiller
war eine selbständige, ausgezeichnete Felsgeherin und ausdauernde Skibergsteigerin. Als "Sonntagstour" im Winter von Wien aus das Kitzsteinhorn, als "Zweitagestour" u. a. Großglockner, Wiesbachhorn und Hoher Tenn! Von Bergfahrten seien noch genannt: Rax Preinerwand 1. direkte Durchsteigung, Wildes Bärenloch 1. B., Alpenklubweg 1. B., Reichenstein Üb. N-Wand + Sparafeld O-Grat, Buchsteinmauer-Üb., Planspitze N-Wand, Keidelkamine, NO-Wd., Scheiblingstein-SWd., Kalbling S-Wand, Hochtor N-Wand, Pfannl 1. Dame, Jahnweg 6. B., 1. Dame, Fünffingerspitze Schmittkamin, Cima della Madonna S-Wand, Cimone della Pala NW-Grat, Glödis NO-Grat 1. B.;
Quelle: Jahresbericht der Hochtouristischen Gruppe "Bergland" der Sektion Wien des ÖAV (1970-1973), Seite 9