Schallert Ferdinand

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Biografie:
geboren in Tisis (Österreich)
gestorben in Bludenz (Österreich)

Quelle: Der Bergsteiger 1940/41, Seite 86 ff

Und wiederum noch größeren Ruf erwarb sich Ferdinand SCHALLERT, ebenfalls aus Blludenz, womit die seltene Stellung dieser Alpen- und Bergsteigerstadt mehr und mehr kenntlich wird. Auch Schallert war schon
Jahrzehnte leidenschaftlicher Alpinist und außerdem ein führender Skipionier - z. B. erste Skibesteigung der Hasenfluh bei Zürs -, ehe er Führer wurde, zahlreiche Neutouren machte und bis zum Montblanc die ganzen
Alpen durchzog, einige 40 Viertausender (viele mehrmals) bestieg und heute noch in Bludenz? Bergen herumsteigt, wenn auch, um mit 77 (!) Jahren Heu- und Holzschlitten über gachste Bergwege herabzuschlitteln.
Quelle: Berge und Heimat 1948, Heft 10, Seite 287

Ferdinand Schallert (+)
Am 31. März 1954 verstarb in Bludenz der 1871 in Tisis bei Feldkirch geborene Bergführer i. R. und Landwirt Ferdinand Schallert, der als einer der bedeutendsten Bergsteiger, Berg- und Skiführer bezeichnet werden muß, welche Osterreich je hervorbrachte. Schallert, der Tourengefährte eines Viktor Sohm und Alexander Burgener, hat in seinem reichen Bergsteiger- und Führerleben nicht weniger als über 60 Besteigungen von Viertausendern der Alpen durchgeführt und als der wohl erfolgreichste Skipionier und Skiführer Vorarlbergs mindestens 30 Skigipfel und Hochpässe als erster mit Ski betreten bzw. überschritten. Darunter befinden sich u. a. die Sulzfluh im Rätikon und die Hasenfluh bei Zürs am Arlberg. 1951, anläßlich seines 80. Geburtstages, wurde Schallert gebührend geehrt. In der Skigeschichte der Ostalpen und in den Annalen der Bergführerschaft des Alpenvereins in Osterreich wird Schallert stets eine führende Stellung einnehmen.
W. F..
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft 5, Seite 78

Bergführer Ferdinand Schaliert (+)
Am 31. März 1954 verstarb im 83. Lebensjahr der Bergführer und Landwirt Ferdinand Schallert in Bludenz. Mit ihm ist einer der letzten großen Bergführer der Pionierzeit in den Ostalpen dahingegangen. Seine Bedeutung als einer der ersten und erfolgreichsten Schibergführer in Österreich kann kaum überschätzt werden. Sie ist so groß, daß es als eine Ehrenpflicht angesehen werden muß, diesen Leistungen noch besonders zu gedenken, hat
er doch allein über 2 Dutzend Schigipfel und zahlreiche Hochpässe in den westlichen Ostalpen und besonders in Vorarlberg als erster mit Schi bestiegen oder überschritten, darunter so bekannte und beliebte Schiberge wie die Hasenfluh bei Zürs am Arlberg (1907) und die Sulzfluh im Rätikon, letztere übrigens 1903 zusammen mit Viktor Sohm, dem großen Schipionier des Arlbergs, der mir - selber hoch in den 8Oern stehend und tief bewegt vom Tode Schallerts - schrieb:
»Ich hätte nicht geglaubt, daß ich Schallert überleben würde. Solange ich noch lebe, werde ich unserem lieben Ferdinand die beste Erinnerung bewahren. Sein fröhliches Lachen, seine Zufriedenheit, wie oft haben mich die erfreut! Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern findst du nit." Denkwürdig ist auch die Begegnung Ferdinand Schallerts mit Fridtjof Nansen am Arlberg. Rein bergsteigerisch betrachtet sind aber die Leistungen Schallerts als Bergführer ungleich größer denn die als Schipionier, hat er doch als Führer über 40 verschiedene Viertausender der Westalpen bestiegen, darunter viele mehrmals, so daß über 60 Besteigungen von Viertausendern verzeichnet sind. Im Wallis hat er sie fast alle bestiegen, aber auch in der Mont-Blanc-Gruppe so manchen über 4000 m hohen Gipfel, darunter eine Mont-Blanc-Überschreitung zusammen mit Alexander Burgener.
Schallert war ein echter Bergsteiger aus Liebe und Leidenschaft und stieg schon lange in den Alpen herum, im Sommer und Winter, bevor er 1907 das Führerpatent erwarb. Schallert hat aber auch ein hochinteressantes Bergtagebuch geführt, das auch einige köstliche Bergfahrtenschilderungen enthält, deren eine ich anläßlich seines 80. Geburtstages 1951 im Dezember in Heft 12 von ?Berge und Heimat" 1951, S. 403, veröffentlicht habe.
Damit ist die Bedeutung Schallerts als einer der größten Bergführer, welche die Ostalpen je hervorbrachten, aber nur an gedeutet.
Walther Flaig
Quelle: Der Bergsteiger Heft 08 Mai 1954, Seite 88

1903 1.Skibest.Sulzfluh,2818m, (Rätikon) mit Viktor Sohm
1907 1.Skibest.Hasenfluh,2544m, (Lechquellengebirge)
Überschr.Montblanc,4807m, (Montblancgebiet)

Geboren am:
23.12.1871
Gestorben am:
31.03.1954