Weihs Viktor

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Biografie:
Viktor Weihs
Am 30, April 1955 starb in Wien nach schwerem Leiden unser langjähriges Mitglied Viktor Weihs, Prokurist, im 70. Lebensjahr,
Im Winter 1905/06 lernten wir Viktor Weihs in der neugegründeten Schneeschuh-laufgruppe des Österreichischen Gebirgsvereins kennen. Er entwickelte sich rasch zu einem ausgezeichneten Tourenfahrer und kam bald zu den „Reichensteinern", wo er gleichgesinnte Schi- und Bergkameraden fand.
Seine schönen Bergfahrten in den Dolomiten und insbesondere seine Touren in den Ennstaler Bergen, welche damals noch guten Klang hatten, wie manch namhafte Schigipfel ermöglichten ihm die Einführung in den Österreichischen Alpenklub. Dort blieb er am sogenannten „langen Tisch" auch kein Unbekannter, wie er längst zu den Stammgästen der Touristen- und Sportzüge gehörte.
Zu seinen Seilgefährten zählte damals auch Ludwig Sinek, der ihm in seinem Buch „Bergfahrten" einige Zeilen widmete.
„Vikerl", wie Weihs einfach im engeren Kameradenkreis genannt wurde, war ein überaus sonniger und fröhlicher Mensch, der uns mit seinem übermütigen Humor so manchen unvergeßlichen Hütten- und Vereinsabend bereitete.
Später verwendete er seine Urlaube auch zu weiteren Auslandsreisen. Bei einer dieser Reisen kam er auf dem Rückweg in die Schweiz und machte einen Abstecher nach Chamonix. Kurz entschlossen verschaffte sich Vickerl eine zusammengestoppelte Aus-rüstung, um dem König Montblanc im Alleingang bei gar nicht allzu günstigen Verhältnissen auf dem Gipfel seine Reverenz zu machen.
Weiteren Schweizer Plänen machte der Weltkrieg ein rasches Ende. Bei den nun folgenden Musterungen wurde ein chronisches Leiden konstatiert, welches Weihs wohl von der Wehrpflicht enthob, doch auch auf jede größere Bergfahrt zu verzichten zwang. -
Von seinen Neutouren sind zu erwähnen: Lugauer-Südostwand, Große Sandspitze-Südwestwand, Rjovina-Nordwestflanke, erste Überschreitung des Verbindungsgrates Windlegerspitze -Windlegerkopf u. a.
Viktor war ein lieber, lustiger und zuverlässiger Tourengefährte, der auch seine Hilfsbereitschaft bei der schaurigen Bergung der Opfer in der Hochtor-Nordwand tat-kräftig unter Beweis stellte.
Am sonnigen 5. Mai, der gleichsam so ganz seinem heiteren Wesen entsprach, gab ihm eine große Trauergemeinde auf seinem letzten Wege das Geleit. Einige Berg-kameraden grüßten dabei ihren „Vikerl" im Namen der AV-Sektion Reichenstein sowie des ÖAK., und wir gelobten, ihm ein treues Gedenken zu bewahren.
Heinz Jandesek
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1955, September/Oktober, Folge 1283, Seite 159-1


Gestorben am:
30.04.1955