Rieser Sepp

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Biografie:
verunglückt am Piz Palü (Schweiz)

Sepp Rieser,
mehrfacher Expeditionsteilnehmer, ist Ende Juli 1972 am Piz Palü (Bumillerpfeiler) abgestürzt. Sein Freund Peter Bednar schreibt uns folgendes: »Noch einige Wochen vorher hatte ich einen Brief von ihm bekommen — im 3. Lager am Mount Everest. Von dort aus schmiedeten wir bereits die nächsten Pläne. Auf einer Expedition in die Equadorianischen Anden (1970) hatte ich Sepp Rieser kennengelernt, in diesen sechs Wochen waren wir Freunde geworden. Er hatte einen großen Freundeskreis. Und doch — viele kannten ihn nicht, denn Sepp Rieser war bescheiden. In seinem Tourenbuch finden wir die Besteigung der Grandes-Jorasses-Nordwand, der Les Droites, der Dru und der Großen-Zinne-Nordwand. Er war oft auf den extremen Touren der Ostalpen anzutreffen, aber auch in den Bergen seiner Heimat, am Göll oder auf der Reiter Alm. Außerdem gelangen ihm viele Erstbesteigungen im Hindukusch und in den Anden. In meiner Heimat, der Hohen Tatra, bestieg er die berüchtigten Nordwände des Kezmarsky Stit und des Ganeg. Trotz seiner Begabung unterlag Sepp Rieser nicht der Klettersucht, er fand immer wieder Zeit für Familie und Freunde. Auch andere Hobbys, z. B. die Höhlenforschung, kamen nicht zu kurz.
Immer wird mir unsere letzte gemeinsame Tour in Erinnerung bleiben: Damals im Februar 1972, als wir durch die Südwand des Leuchsturms kletterten. Ich bewunderte den Sepp, wir waren schon beim Abstieg, wie er sich schnell, sicher und souverän im total vereisten und verschneiten Gelände des Kopftörlgrates bewegte. Geduldig wartete er auf mich (ich hatte eine Achillessehnenentzündung), obwohl es schon längst dunkel war.«
Quelle: Der Bergsteiger 1972, Heft 12, Seite 766

Quelle: DAV Mitteilungen 1972, Seite 282


Gestorben am:
22.07.1972