Schlagintweit Gebrüder

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Biografie:

Als Gebrüder Schlagintweit wurden die fünf Söhne (Hermann, Adolf, Eduard, Robert und Emil) des Augenarztes Joseph Schlagintweit (1792–1854) bekannt. Sie waren unterwegs als Wissenschaftler, Forschungsreisende und Bergsteiger.
Die Jahre 1854-1857 verbringen die Brüder Adolph, Hermann und Robert Schlagintweit in Indien und Hochasien und des Himalaya-Gebietes.
Im Winter 1855/56 ziehen Adolph und Robert auf verschiedenen Wegen durch Zentral- und Südindien um dann über Kalkutta entlang des Ganges nach Simla zu gelangen. Hier treffen sie im April 1856 mit Hermann zusammen. Von dort aus gelangen Hermann und Robert, die nun einen gemeinsamen Reiseabschnitt antreten, auf verschiedenen Wegen nach Leh. Während Adolph über den Mustagh-Pass zieht, dessen Überquerung er später als "mühsames Gehen im aufgeweichten Schnee" schildert, führt Hermanns Route über die Salzseen. Hier halten ihn Untersuchungen zur Temperaturverteilung in den Seen auf.
Von Leh aus ziehen Hermann und Robert gemeinsam gen Norden zum Karakorum-Pass. Studien der Bergmassive bringen den Brüdern interessante neue Erkenntnisse. So wird der umgebene Gebirgszug als Karakorum benannt, nachdem der Kunlun als nördlicheres, eigenständiges Gebirge erkannt wurde. Außerdem gelingt den Brüdern, das Karakorum als Wasserscheide zwischen Nord und Süd zu bestimmen. Auf dem Rückweg nach Srinagar, wo ein erneutes Zusammentreffen vereinbart ist, besucht Hermann das Kloster Hemis.
Im Oktober 1856 findet in Srinagar ein letztes Zusammentreffen der Brüder statt. Erneut werden Erfahrungen ausgetauscht und Pläne für den Rest der Reise sondiert. Von Rawalpindi aus gehen die Brüder dann wieder getrennte Wege. Robert zieht mit einem Großteil der Sammlung in einer großen Karawane über Karatschi nach Bombay um sich dort an Bord eines Schiffes in Richtung Alexandria zu begeben. Hier begegnet er Hermann wieder, der in der Zwischenzeit Nepal besucht hat. Die Erlaubnis ist ihm erst spät zu Teil geworden. Robert und Adolph bleibt sie verwehrt. Berlin erreichen Hermann und Robert am 17.06.1857.
Adolph verfolgt ein größeres Ziel. Er will Deutschland nach dem Vorbild Alexander von Humboldts auf den Landweg quer durch Rußland und Zentralasiens zu erreichen. Als er von Aufständen in Turkistan hört schickt er sein Hab und Gut nach Indien zurück, zieht aber weiter in die unsichere Region. Im Sommer 1857 greifen ihn Reiter des Vali Kahn auf. Am 26.08.1857 wird Adolph am Hof des Kahns als möglicher chinesischer Spion ohne Verhandlung enthauptet.
Als Hermann und Robert in Deutschland vom Schicksal des Bruders erfahren sind sie bestürzt. Schwer wiegt neben dem menschlichen Verlust das Fehlen Adolphs bei der Auswertung des gigantischen Forschungsmaterials. Vieles bleibt auf Grund der fehlenden Klärung von Zeit und Ort, an denen Bilder gemalt oder Versuche getätigt wurden, unausgewertet.
Robert stirbt am 06.06.1885, Herrmann am 19.01.1882, Arbeiten bleiben unvollendet, ein Leben hat nicht genügt, der Menge an Wissen Herr zu werden.
1848 Best.Großglockner,3798m, (Hohe Tauern)
1847 Best.Vers.Wildspitze,3768m, (Ötztaler Alpen)
1847 1.Beg.Similaun-Westgrat,3606m, (Ötztaler Alpen)
1848 1.Best.Wildspitze-Vorgipfel,ca.3700m, (Ötztaler Alpen)
1851 Best.Vers.Monte Rosa-Dufourspitze,4634m, (Walliser Alpen)
1854 Teiln.Forschungsreise von England nach Indien und Zentralasien
Gerd Schauer, Isny im Allgäu