Schlagintweit Max

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Biografie:
Oberst Max Schlagintweit (+)
Kurz vor Ostern ist unser Ehrenmitglied, Herr Oberst a. D. Max Schlagintweit, im Alter von 85Jahren gestorben. Sein Name knüpft für uns ein Bund an die Zeiten, in denen Deutsche zum ersten Mal zum Himalaja vorgedrungen sind, das so mehrere Bergsteigergenerationen umschließt. Er war der Bruder von Adolf, Hermann und Robert Schlagintweit, die mit ihrer Tätigkeit in den Alpen und ihren großen Fahrten in Indien und im Himalaja den Grund zur Deutschen bergsteigerischen Forschungstätigkeit in Zentralasien gelegt haben. Und so hat er es mit Freuden noch selbst miterlebt, wie vor kurzem nach fast 80 Jahren Deutsche Bergsteiger das Werk seiner Brüder fortsetzten.
Ungezählte Male zog er in früheren Jahren mit seinen Söhnen hinaus in die Berge und hat ihnen, selbst von unerhörter Begeisterung erfüllt, die wahre Freude zu den Bergen ins Herz gelegt. Zusammen mit ihren Freunden vom A.A.V.M., dem sie später angehörten, konnten sie dann diese Freude in alpiner Tat steigern und erfüllen, wobei sie von ihrem Vater stets gefördert wurden. Einer von ihnen, Erwin, weilt in unserer Mitte als Arzt in Wiessee und München, der andere, Otto, wirkt als Geologe in Südamerika. Der dritte, Hugo, ist im Krieg geblieben. Zu seiner Erinnerung vor allem und zu der aller anderen gefallenen Vereinskameraden steht heute das Hüttl oben auf dem Scharnitzjoch, dessen Bau durch die hochherzige Spende Oberst Schlagintweits möglich gemacht wurde.
Er selbst hat sich nicht nur in den Bergen seiner Heimat betätigt, sondern auch eine Expedition nach Kleinasien unternommen. Auch hat ihn sein Interesse gerade an den hohen Bergen des Himalaja nie verlassen. So ergriff er im Jahre 1926 das Wort zu einer Stellungnahme "zur Benennung der zwei höchsten Berge der Erde", und ihm ist es zu danken, daß in dem wissenschaftlichen Bericht der Nanga Parbat-Expedition, an dem auch unser Raechl mitgearbeitet hat, eines der berühmten Panoramen seines Bruders Adolf als Titelbild erscheinen konnte. Es stellt den Nanga Parbat dar, zu dem heute viele Gedanken aus unserem Kreis hinfinden, seitdem unser Willo Welzenbach mit den anderen Freunden dort seine ewige Ruhe gefunden hat.
Das Hüttl oben auf dem Scharnitzjoch, unter den Südwänden des Wetterstein gelegen, — ob es die Sommersonne bescheint, die die jungen A.A.V.M.-ler zur Tat ruft oder ob der Wintersturm an ihm rüttelt — allen denen, die es betreten, wird es eine „Erinnerungshütte" an den Namen Schlagintweit sein und damit auch an den Vater, der es zum Gedenken seines Sohnes hatte selbst errichten helfen.
Karl Wien.
Quelle: Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1934/35, Seite 3

Quelle: Der Bergsteiger 1938/39, Seite 97 ff


Geboren am:
1849
Gestorben am:
1935