Schleiß Rupert

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Biografie:
Bert, wie er in Kameradenkreisen nur genannt wurde, ist plötzlich auf einer großen Reise an einem Herzversagen verstorben.
Sein ganzes Leben war er Vorbild und Vorangehender. Als Berufssoldat beim Österreichischen Bundesheer wurde er 1938 in die Deutsche Wehrmacht übernommen und konnte, zu Ende des Krieges, als Major, die Reste einer Division von Lappland zur Stammeinheit nach Ende des Krieges, als Major, die Reste einer Division von Lappland zur Stammeinheit nach Kärnten führen. Den Bergen seit seiner Jugend verbunden, gelangen ihm viele extreme Touren, wobei der Grad der Schwierigkeit nicht von ausschlaggebender Bedeutung war.
Seine große Zeit des Bergsteigens waren die dreißiger Jahre, wo in den Dolomiten die Zwölfer- und Einser-Nordwand durchstiegen wurden. Ebenso die Nordost-Kante auf die Große Zinne sowie der Preußriß auf die Kleine.
Beim Versuch einer Erstbegehung der Eiger-Nordwand wurde ein Kamerad vom Steinschlag getroffen und von Bert sicher aus der Gefahrenzone gebracht. Aber auch im steilen Eis war Bert Meister, das zeigt u. a. der Durchstieg der Pallavicinirinne am Großglockner. Den meisten Wiener Bergsteigern ist sicher der Schleißweg in der Blechmauer der Raxalpe ein Begriff. Durch diese Erstbegehung am 1. Oktober 1933 hat er sich für Kletterer eine bleibende Erinnerung geschaffen. In Kameradenkreisen wird er unvergessen bleiben, ob als Mitarbeiter und Leitungsmitglied
der Österreichischen Himalaya-Gesellschaft, bei der er seit Anbeginn 1953 Expeditionen vorbereiten half, um Kameraden den Weg in die Weltberge zu ermöglichen, oder als Zentralausschußmitglied des ÖTK, wo er viele positive Impulse setzte.
Persönlich kenne ich Bert erst seit 1953, als stets hilfsbereiten Kameraden, der sich nie aufdrängte, auf dessen Wort man aber zählen konnte. Abschied vom extremen Klettern hat er mit der Durchsteigung der Nordwest-Wand des Peternschartenkopfes im Gesäuse in den fünfziger Jahren genommen. Die Liebe zu den Bergen blieb ihm bis zum Lebensende. Noch als Pensionist markierte er, oftmals gemeinsam mit Otto W. Steiner, Wege im Waldviertel;
dahin war es nicht weit, da er in den letzten Jahren in Kritzendorf wohnte.
So haben wir ihn im Mai auf seinem letzten Erdenweg begleitet, er ist uns vorangegangen, wir bewahren ihn in unserer Erinnerung als guten Freund und aufrechten Bergkameraden.
Friedrich Krügler
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1985, Folge 1462, Seite 99 - 100

Geboren am:
21.07.1910
Gestorben am:
18.04.1985