Nordwestkante (Brunnenkogelkante)

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Routen Details:
Vorderer Brunnenkogl-Westkante
Erste Winterbegehung am 16. März 1952 durch Hermann Buhl und Ing. Sepp Jöchler.
Der Vordere Brunnenkogl (Sellrainer Berge) fällt gegen Westen in einer schönen, steilen, 500 m hohen Kante zum Längentaler Ferner ab. Zwei mächtige, senkrechte Granitplattengürtel sperren diese Kante, die im Sommer 1939 von Hias Rebitsch und Wastl Mariner erstmals erstiegen und seither nur einmal wiederholt wurde. Sie weist im unteren und mittleren Teile Schwierigkeiten des 5. und 6. Grades auf und zählt wegen ihrer prächtigen, ausgesetzten Kletterei zu den schönsten Urgesteinsfahrten. Buhl und Jöchler stiegen mit Ski vom Westfalenhaus bis zum Einstieg. Bei klarem, bitter kaltem Wetter erreichten die beiden in abwechselnder Führung nach sechs Stunden den Gipfel. Lockerer Schnee, Kälte und vereiste Granitplatten erforderten äußerste Vorsicht. Beispielhafter Auftrieb bewahrte sie davor, Kälte und Mühe zu stark zu empfinden, trotzdem sie zusehen mußten, wie ihre Kameraden inzwischen am gegenüberliegenden Sonnenhang des Grünen-Tatzen-Ferners (Sebleskogl) wunderschöne Bögen durch den stäubenden Pulverschnee zogen. Der Abstieg erfolgte zum Lüsenser Ferner und über die Brunnenkoglscharte zurück zum Einstieg, wo die Ski bei leichtem Abenddämmern auf eine eilige Abfahrt warteten.
Rudi Seiwald, Innsbruck.
Quelle: Berge und Heimat 1952, Heft 05, Seite 197
Datum erste Besteigung:
1939
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
16.03.1952
Gipfel:
Brunnenkogel Vorderer (Stubaier Alpen)
Erste(r) Besteiger(in):
Mariner Sebastian
Rebitsch Matthias
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Buhl, Hermann