Südwestwand

(Bearbeiten)
Routen Details:
Erstbegehung durch J. Brandl mit M. Gämmerler im Jahre 1923;
Westl. Plattspitze (2678m) I. Begehung der Südwestwand am 28. August 1923 durch Jakob Brandl und Max Gämmerler.
Die westl. Plattspitze bildet mit ihrer Südwestwand den östl. Flügel der prallen Wände, die den Almboden der Ehrwalder Alm nordwärts umrahmen. Von dieser Alm gesehen, zieht in der Fall-Linie des Gipfels eine Kamin¬reihe (Verschneidung) hinab und setzt auf den weniger geneigten Platten¬kegel ab, der den Fuß der Wand bildet.
Wo das Geröll am höchsten hinaufreicht, Einstieg. Unter überhängenden Wänden, auf einer Rampe nach rechts auf den Vorbau und leicht hinauf zum Beginn der schluchtähnlichen Verschneidung (100 m E.). Durch diese geht der Anstieg. Zuerst stemmend, in einer Verschneidung (15 m) empor, die eine spiegelglatte Platte mit der schon von unten sichtbaren, rotgelben linken Seitenwand bildet (kann auch sehr schwer rechts umgangen werden). Bald folgt ein sehr schwerer Riß (auch an der rechten Begrenzung zu machen), der in eine steile Schrofenmulde führt, die im Hintergrund von roten, ungangbaren Klippen abgeschlossen wird. Nach rechts auf die Rippe, diese bildet sich in ein breites Band um, das wiederum bald in eine 50 m hohe glatte, steile und sehr eigenartige Platte übergeht. Stemmend in der Verschneidung rechts 25 m empor (oder schöner in prächtiger Kletterei über die ganze Platte empor) in einen Kessel unter gelben Wänden. Zuerst in der Verschneidung im Grunde, dann an der rechten, senkrechten Wand 30 m empor in eine Mulde, aus der oberhalb ein ca. 50 m hoher roter, schluchtähnlicher Kamin direkt zum Gipfel führt. Wir konnten wegen Zeitmangel dieses Stück nicht mehr begehen, querten dann oben aus der Mulde zum Südgrat-Anstieg hinüber (siehe Jahresber. A. K. B. 1922, Seite 14), den wir an der Scharte erreichten. Schräg rechts unter der roten Gipfel¬wand durch und auf Schrofen zur Spitze.
Wandhöhe 500 m, 5-6 Stunden, teilweise äußerst schwierige Kletterei, aber, wenn der Rest auch begangen, ein idealer Anstieg, der schönste und großzügigste auf die Plattspitzen.
Quelle: Bericht über die Jahre 1923/24 des „Alpenkränzchen Berggeist“ in München, Seite 16

Erste Begehung der Gipfelwand durch W. Spindler und C.R. v. Overkamp im Jahre 1926;

Wettersteingebirge
Westliche Plattspitze, 2678 m
1. Winterbegehung der Südwestwand, IV, am 1. Januar 1959 durch Georg Maier, Hannes Niederberger und Hans Simon. Nähere Angaben über diese Winterbergfahrt gingen uns nicht zu. Im Sommer benötigt man für diesen Anstieg 4 Stunden.
Quelle: Der Bergkamerad 1958/59, Seite 405

Winterbegehungen. Am 1. Januar 1959 durchstiegen Georg Maier, Hannes Niederberger und Hans Simon erstmals im Winter die Südwestwand der Westlichen Plattspitze. Anschließend überschritt die Dreierseilschaft in der Zeit vom 2. bis 6. Januar ebenfalls erstmals im Winter den gesamten Grat der Mieminger Gruppe bei sehr viel Neuschnee, und zwar 17 Gipfel, begonnen mit dem Nordgrat der Drachenköpfe über Grünstein, Griesspitzen, Hochplattig Hochwand bis zur Hohen Munde.
Quelle: DAV Mitteilungen 1959, Heft 1, Seite 18


Datum erste Besteigung:
28.08.1923
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
01.01.1959
Gipfel:
Plattspitze Westliche (Wettersteingebirge)
Erste(r) Besteiger(in):
Brandl J.
Gämmerler Max
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Maier Georg
Niederberger Hannes
Simon Hans