Ostwand - "Durststrecke"

(Bearbeiten)
Routen Details:
Geiselstein-Ostwand »Durststrecke«
Erste Begehung durch Marcus Lutz und Walter Kirchmann am 28. 8. 1983 in 5 Stunden Kletterzeit.
Schwierigkeit: VI+ (eine Stelle), meist V bis IV, selten leichter.
Übersicht: Die Ostwand des Geiselsteins wird links der markanten Ostverschneidung (kesselartige Einbuchtung) von einem kaum gegliederten und von Überhängen gesperrten Plattengürtel durchzogen. Die Führe verläuft immer in Fallinie des auffallend glatten Ostwandturmes, wo sie mit der Direkten Ostwand und später mit der Ostverschneidung zusammentrifft.
Zugang und Einstieg: Vom Wankerfleck, der mit dem Bus zu erreichen ist, die Weideflächen querend und dem Gumpenbach in den steilen Bergwald hinauf folgend, erreicht man auf deutlichen Steigspuren eine kleine Hütte. An dieser rechts über den Hauptbach und einen kleinen Rücken hinauf unter die Ostwand des Geiselsteins. Auf einem ständig schmäler werdenden Band (Pfarrer-Geiger-Band) nach rechts zum Einstieg queren, der sich am höch-sten Punkt des Bandes befindet (SH). Etwa 1 Stunde Gehzeit ab Wankerfleck.
Führe: Vom Einstieg links in einen Schuppenriß und links weiter zur letzten glatten Platte bis unter die grifflose Wand. Hier beginnt ein Quergang nach links auf einer abdrängenden Grasleiste. Über die¬se und weiter über Erosionsrillen zu Stand (VI-, V-, 2 H). Weiter durch Wasserrillen in eine Platteneinbuchtung und in dieser gerade hinauf auf ein Band in der linken gegliederten Wand. Von hier auf ein Band zu Stand (VI-, V-, 2 H). Das Band bis zu seinem Ende nach rechts verfolgend, erreicht man einen glatten Überhang (A1), über den man dann zu einem weiteren Quergang nach links unter tiefe Wasserrinnen gelangt. Diese verfolgt man bis unter den markanten Schuppenriß zu Stand (VI, Al, 4 H, davon 2 BH). Nach links in die freie Wand queren zu einer Sanduhr (Schlüsselstelle, V1+). Von dort weiter in einen Rißkamin. Diesen überwindend, gelangt man auf eine nach links ansteigende Grasleiste zu Stand (VI+, VI-, III, 1 H). Links auf einen kleinen Kopf hinauf und dann einem weiteren Quergang nach links folgend (Quergang fällt etwas ab), gelangt man unter einen auffallenden Schuppenüberhang. Über ihn gerade hinweg und links um eine Kante kletternd, erreicht man eine ansteigende Leiste, die auf einen Absatz unter die glatte Wand zu Stand führt (VI, V, III, 1 H). Eine nach rechts führende Kante weist zu Stand beim Ostwandturm (V+, IV). Hier ist auch das Ende der Neutour. Von da ab klettert man über die Direkte Ost¬wand in einer Linksschleife durch eine Rinne hinter den Ostwandturm (III). Den Grat hinauf (IV, III, II) gelangt man nach rechts zur ansteigenden pfeilerartigen Kante des »Hausecks«. Rechts um die Kante herum (IV+) und weiter rechts ansteigend durch Rinnen und Kamine oder nach der schwierigen Stelle gleich 2 Seillängen gerade an der Pfeilerkante empor, erreicht man den Ostgipfel (IV+, III oder VI-, V, IV+, III). Die Erstbegeher bitten Wiederholer, die Route in ihrem jetzigen Zustand zu belassen, um den Charakter des Anstiegs nicht zu verändern. Sämtliches Hakenmaterial wurde in der Wand belassen. Zur weiteren Absicherung der Neutour werden Friends Gr. 1,5 bis 4 empfohlen.
-ml-
Quelle: der Bergsteiger 1984, Heft 3, Seite 67-68

Datum erste Besteigung:
28.08.1983
Gipfel:
Geiselstein
Grafik:



application/pdf Geiselstein Ostwand.pdf
Erste(r) Besteiger(in):
Kirchmann Walter
Lutz Marcus