Südwand - "Unmittelbare - Windischgarstener Weg"

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Routen Details:
Rote Wand (1798 m), Totes Gebirge (Warscheneckstock). Unmittelbare Südwand, »Windischgarstner Weg«.
Allgemeines: Die Rote Wand (auch Echowand genannt) ist ein Vorgipfel des eigentlichen Warscheneckstockes. Sie fällt dem Bergwanderer, der vom Linzer Haus auf dem AV-Weg Nr. 201 zum Warscheneckgipfel aufsteigt, vor allem durch ihre pralle Südwand auf. Die Wandhöhe beträgt 160 Meter. Der Einstieg wird vom Linzer Haus (auf der Wurzeralm) aus erreicht, auf dem genannten AV-Weg Nr. 201 durch das Brunnsteinerkar (eine gute Stunde) oder von der Dümlerhütte aus auf dem markierten Weg zum Warscheneckgipfel über das Lanerfeld und zum Sattel zwischen Roter Wand und Mittagskogel (etwas absteigend, eine knappe Stunde). Das große Abschlußdach schützt bei Wetterstürzen, die Wand ist in milden Wintern fast immer schneefrei, und eine Frühjahrsskifahrt auf der Wurzeralm kann leicht mit einer Begehung verbunden werden.
Schwierigkeit: VI/A 3; es wurden 93 Haken, 9 Bohrhaken und 4 Holzkeile geschlagen bzw. angebracht und alles in der Wand belassen. Bei einer Wiederholung wird sich eine Kletterzeit von 2-4 Stunden ergeben. Erste Gesamtbegehung nach vier Versuchen am 21. Juni 1973 durch Bergführer Wolfgang Retschitzegger und Albert Pable (beide HG TK Windischgarsten). Der Weg: Der Einstieg erfolgt am linken Ende eines Grasbandes, etwa 10 m über dem Wandfuß. Durch einen von einem angesprengten Block entstandenen Riß aufwärts, kurz nach links auf den Block (Vorsicht!) und Querung nach rechts zu Stand (V + /A 1). Weiter in einer anfangs abdrängenden Verschneidung bis zu ihrem Ende. In schöner Freikletterei Querung nach rechts auf eine Rampe und weiter zu Stand an ihrem oberen Ende (V+/A 1). Nun folgt ein ansteigender Quergang nach links. Eine glatte Wandstelle drängt wieder nach rechts zurück bis über den zweiten Standplatz. Jetzt senkrecht empor über eine abgesprengte Platte (Vorsicht! Über dieser Platte befindet sich ein Bohrhaken, damit sie nicht belastet wird) und in wenigen Metern zu Stand in der »Dohlenhöhle« (VI/A 3) mit Wandbuch. Aus ihr kurzer Quergang nach rechts, jedoch sofort durch einen höher liegenden Riß nach links zurück und in diesem, zuletzt über eine glatte Wandstelle, auf das »Kristallband«. Von seinem linken Ende senkrecht empor in einen Hakenriß und in diesem zu Stand unter dem Abschlußdach bei einem Hollerbusch (VI/A 2). Ein ausgesetzter Quergang führt nach links, dann erfolgt durch einen zunächst glatten Riß der Ausstieg auf die Westflanke. In wenigen Metern zum Gipfel. — Der »Direkte Ausstieg« führt (vom Hollerbusch) mit einem 8-Meter-Quergang nach rechts und an der schmalsten Stelle des Abschlußdaches über dieses hinweg (VI/A 3). In leichterem Gelände etwa 20 m zum Gipfel.
S. W.
Quelle: Der Bergsteiger 1974, Heft 3, Seite 176-177

Datum erste Besteigung:
21.06.1973
Gipfel:
Rote Wand (Totes Gebirge)
Erste(r) Besteiger(in):
Pable Albert
Reschitzegger Wolfgang