Südostwand

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Routen Details:
Niederes Großwandeck (2367 m) im Gosaukamm.
Erste Ersteigung über die Südostwand durch Karl Hermüller, Heinz Karning, Fritz Rigele und Rudolf Steiger (Linz a. D.) am, 29. August 1926.
Das Niedere Großwandeck und sein östlicher Nachbar der Gosauer Däumling stürzen gegen das Armkar (Südosten) in einer über 400 m hohen Mattenflucht ab. Aus dem Armkar zieht eine Kaminreihe in die Wand hinauf, die sich nach beiläufig 100 m teilt.
Der rechte (östliche) Ast führt in die Scharte zwischen Nied. Großwandeck und Däumling (Südostwandkamine auf den Däumling), während der andere schräg links aufwärts durch die Platten des Nied. Großwandecks zieht und nach beiläufig 200 m in einer kleinen Höhle endet. Ungefähr 50 m ober dieser Höhle quert der sogenannte Ostwandweg Deyes auf schmalen Leisten die Wand aus der Däumlingscharte kommend und erreicht über den obersten Teil des Süd-Pfeilers den Gipfel.
Der neue Weg führt durch die Kamine anfangs gemeinsam mit dem Weg durch die Südostwandkamme des Däumling und bei der Gabelung weiter durch den linken (westlichen) Ast bis zu seinem Ende und dann durch die Plattenwand zur Rechten direkt zum Gipfel.
Vom Armkar auf einer leichten Rampe zum Beginne der Kaminreihe und durch den ersten Stemmkamin auf einen Standplatz. Ein kurzes Stück noch im Kamin aufwärts unter einen großen Überhang, der links in der Wand äußerst schwierig umgangen wird. Man bleibt nun zwei Seillängen immer links der Kamine (hier ungangbare Verschneidung) bis zu einem begrünten Plätzchen.
Damit hat man die Gabelung der Kamine erreicht. Weiter durch den linken Ast über mehrere durchwegs äußerst schwierige Überhänge bis in die Höhe der Scharte im Südpfeiler hinter dem sogen. Fingerturm (hier könnte man über Grasbänder und eine Terrasse auf den hier schon wesentlich leichteren Südpfeilerweg ausweichen). Die Kaminreihe verliert hier ihren geschlossenen Charakter etwas, um erst nach beiläufig zwei Seillängen wieder deutlich hervorzutreten. Zu dieser Fortsetzung der Kamine empor und zwar im schwachen Bogen nach links über zwei äußerst schwere Wandüberhänge, die von feinen Rissen durchzogen sind. Weiter durch die Kaminreihe bis zu ihrem Ende (kleine Höhle). Einige Meter unterhalb nach rechts hinaus in die Mattenwand durch eine seichte Rinne auf ein schmales Band, das man auf- und absteigend 30 m nach rechts verfolgt bis hinter einen großen losen Block. Von hier schräg rechts aufwärts über eine äußerst schwierige Plattenwand und einen kleinen Überhang zu einem Stand (Mauerhaken) beiläufig 20 m; nun waagrechter Quergang nach rechts in einen seichten Riß, der bald auf ein Grasband, führt (Mauerhaken). Hier kreuzt man den Deyeweg. Nach links aufwärts 5 m auf ein höheres Band und über eine steile Wandstufe auf leichtere plattige Schrofen (zur Linken eine Grasrinne) und über diese zum Gipfel.
Vom Armkar 4 - 5 Std.: äußerst schwierig. Eine Abbildung der Wand ist im Jahrbuchs des D u. Oe. Alpenvereins vom Jahre 1914 auf Seite 248, Abbildung 8. zu finden.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1926, Seite 237

Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1926, Seite 237
2. Begehung durch S. Lichtenegger und L. Macherhammer am 1.9.1932;
3. Begehung und 1. Damenbegehung durch E. Koblmüller, H. Rubenzucker und Auguste Pinningstorfer am 29.6.1935;
4- Begehung durch G. Hein, L. Macherhammer, E. Weichsler und E. Beradiner am 17.5.1937;
Datum erste Besteigung:
29.08.1926
Gipfel:
Großwandeck Niederes
Erste(r) Besteiger(in):
Hermüller Karl
Karning Heinz
Rigele Friedrich "Fritz"
Steiger Rudolf