Nordwand - Ha-He-Verschneidung

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Routen Details:
Dreizinkenspitze. 1. Begehung der großen Verschneidung in der Nordwand und der anschließenden Schneerinne: Otto Herzog und Begleiter im August 1922.

Dreizinkenspitze. 1. Besteigung über die Nordseite. 1. Auf- und Abstieg durch die „Hahe“-Verschneidung: Otto Herzog und Begleiter im August 1921.
Im Winkel zwischen Grubenkarnordpfeiler und Dreizinkenspitze Nordwand zieht durch die Laliderer Wand eine große etwa 350m hohe sehr steile Schneerinne herab. In der folgenden, ungefähr 400m hohen Zone fällt wenige m unter dem Ende dieser Schneerinne eine riesige Grotte auf, von der eine rißartige Verschneidung mit vielen Überhängen von Ost nach West zum Fuße der Wand herableitet. Über den Lawinenkegel und die Randkluft zum Beginn dieser Verschneidung. Nach wenigen m durch einen kurzen Kamin oder links davon, dann meist links der Verschneidung zu einer gelben Nische. Aus dieser kurzer Quergang nach links (weiter Spreizschritt) und wieder zurück zur Verschneidung. Über eine glatte Platte zu einem Kaminstück. Durch dieses, dann durch die rißartige Verschneidung unter einen großen gelben Überhang der Verschneidung. Quergang nach links, dann wieder nach rechts zur Verschneidung, die man bei einer weiteren Nische erreicht.. Unter dem dach dieser Nische nach links hinaus, dann über einen gelben Überhang und durch die rißartige Verschneidung auf einkurzes band. Dieses wenige m verfolgend, dann links von einer Nische durch eine rißartige Verschneidung, die bald in eine Gerölllinie übergeht in der Grund der Grotte. Unter dem Dach in einem waagrechten nach unten offenen Kamin lange Traverse nach links, bis es möglich wird, durch schiefes Hinausseilen ein schräg abgedachtes Köpferl zu erreichen. Über die folgende Wandstelle, dann durch eine Verschneidung zum Beginn der Schneerinne.
Der Durchstieg durch die Schneerinne war nur der vorgerückten Zeit halber und des starken Steinfalles wegen nicht möglich. Doch ist die Schneerinne (namentlich im Frühjahr und in nicht zu heißen Sommern) gangbar, da 1918 zwei Bergsteiger durch diese Schneerinne abstürzten, an ihrem Fuß in einem Geröllkessel liegenblieben und dann die Schneerinne in sechstündigem Aufstieg begingen. (Siehe deutsche Alpenzeitung, Jahrgang XII, Heft 6.)
Das Gestein ist teilweise brüchig, bis zur Grotte ist man von Steinschlag fast sicher, ebenso ist man vor regen meist geschützt. Unsere versuche, sowie die endgültige Durchkletterung wurden bei regnerischem Wetter unternommen, was aber der überdachten Felsen wegen kaum ins Gewicht fiel.. Die Tour ist erstklassig und übertrifft die Schwierigkeiten der benachbarten Route Maier-Diobona-Rizzi durch die Lalidererwand. Schneerinne H.: etwa 500 m
Quelle: 20. Jahresbericht (Vereinsjahre 1921-1924) der DÖAV Sektion Bayerland 1926, Seite 81


Datum erste Besteigung:
08.1921
Gipfel:
Dreizinkenspitze
Erste(r) Besteiger(in):
Haber Gustav
Herzog Otto