Südwestflanke

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Routen Details:
Westlich folgt die Kridlonscharte, der Übergang von Pettneu zum Kridlonsee. Wer nicht zum Kridlonsee absteigt, sondern die Schuttflanken des Kridlonkopfes und der Furgler durchwandert und zum Punkt 2484, einer Scharte zwischen Vordersee und Hintersee aufsteigt, der hat das wirkliche „Seejöchl" unter seinen Füßen und kann von hier aus bequem ohne nennenswerten Höhenverlust zur Ansbacher Hütte wandern. Die Kridlonscharte scheint übrigens nicht viel begangen zu werden. Westlich von ihr strebt die Aperiesspitze, 2494 m, in die Höhe, auf die dann die Faselfadscharte, 2306 m, folgt. Die Westbegrenzung dieses Joches bildet der Grat, der sich zum Grieskopf, 2582 m, beim Kaiserjochhaus hinzieht. Seine erste Erhebung ist mit einem von weitem sichtbaren Kreuze geziert, daher sie auch Kreuzkopf, 2501 m, heißt. Nachdem wir das alles unbestreitbar festgestellt und eine Skizze angefertigt hatten, wandten wir unsere Aufmerksamkeit dem Nordgrate zu. Geradezu senkrecht zu unsern Füßen ist die Furglerscharte und ebenso steil erhebt sich jenseits die Furgler, wenig höher als unser Kridlonkopf. Die Furglerscharte senkt sich ostwärts in ein ziemlich breites Tal — Plaissen genannt —, das in das Tal des Schnannerbaches mündet.
Um auf die Furgler zu kommen, mußten wir, da der Abstieg zur Furglerscharte undurchführbar schien, etwas südöstlich zurückgehen und durch eine schwarze, schmutzige Rinne in die obersten Stufen des erwähnten Plaissentales absteigen. Die Ersteigung der Furgler durch die Südhänge bietet keine ernstlichen Schwierigkeiten und um l h 11 Uhr standen wir auf dem Gipfel, der keine Merkmale irgend eines früheren Besuches aufwies. Von geradezu erschreckender Wildheit ist der Nordgrat zum Seejöchl, bezw. zur Vorderseespitze. Wer sich wohl da heraufwagen wird ? Nachdem die Daten hinterlegt worden waren, ging es durch das Plaissental am linken Bachufer hinaus und heimwärts.

Quelle. Zeitschrift des DÖAV 1911, Seite 201/202 (Auszug)
Datum erste Besteigung:
1907
Gipfel:
Furglerspitze
Erste(r) Besteiger(in):
Draxl Martin (Bauer)
Steininger Karl