Südostwand - "Dülferriß"

(Bearbeiten)
Routen Details:
Erstbegehung im Alleingang
Fleischbank 2187m. Erster Aufstieg von Südosten: Hans Dülfer (allein) am 3. September 1913.
Zwischen der Fleischbank und ihrem südöstlichen Vorgipfel – öfters Christaturm genannt – zieht nach Osten eine Wanddepression hinab. In das obere Drittel der Schlucht sind Rinnen und Kamine eingeschnitten, das untere Drittel ist eine breite Mulde. Das Mittelstück hängt durchwegs über und wird von einem feinen Riß durchzogen, der den Durchstieg vermittelt. Die linksseitige Begrenzungswand des Risses verläuft unten in eine nahezu horizontale Rampe, die sich an die rechtsseitige glatte und leicht überhängende Wand anlegt. – Aus der Steinernen Rinne von links her durch die Mulde aufwärts, und dann entweder direkt über eine senkrechte Stufe von links nach rechts ansteigend auf die Rampe, oder ganz von rechts her über das untere steilere Stück der Rampe zu dem horizontalen Absatz. Nun immer steiler und schwieriger aufwärts, an einem kleinen Überhang vorbei und dann über eine brüchige Stelle, unter den ersten großen Überhang des Risses. Mit Benutzung der rechten Seitenwand und des Risses aufwärts; nach dem überhängenden Stück über die senkrechte und brüchige Fortsetzung bis unter den zweiten Rißüberhang (Ringhaken; bis hierher gelangte Dülfer am 28. August 1913). In dem engen und stark hinausdrängenden Riß weiter aufwärts und an einer eingeklemmten Platte vorbei zu einer Nische an der Stelle, wo der Riß nach rechts umbiegt. Höhe des ganzen, größtenteils überhängenden Risses von der Rampe 35 – 40 Meter. – Von der Nische etwa 10 Meter im Riß aufwärts, über einen gelben morschen Überhang außen hinweg und bei dem sich nun gabelnden Risse erst ein Stück am linken, überaus brüchigen Ast, dann mit Benutzung des rechten zu einem Absatz (Standplatz). – In dem so gewonnenen oberen Drittel der Schlucht durch eine Rinne aufwärts zu einem Klemmblock, dann schräg nach rechts und durch eine wieder nach links ziehende Rinne auf den Kopf der kleinen, sie links begrenzenden Rippe. Nun entweder links in die zur scharte führende Rinne oder (schwieriger) gerade aufwärts unter eine überhängend abbrechende Steilrinne, von links nach rechts ansteigend über den Überhang hinweg und durch die Rinne aufwärts. Oben mit Benutzung des Krafftrisses zum höchsten Punkt. – Das untere und obere Drittel der Route ist verhältnismäßig leicht, das mittlere bietet ungewöhnliche Schwierigkeiten und dürfte hierin den schwersten, mir bekannten alpinen Kletterstellen gleichkommen.
Quelle: 18. Jahresbericht der Alpenvereinssektion Bayerland, Vereinsjahr 1913, Seite 104-105;

Datum erste Besteigung:
03.09.1913
Gipfel:
Fleischbank
Erste(r) Besteiger(in):
Dülfer Johannes