Pause Walter

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Biografie:
geboren in Heidelberg (Deutschland)

Quelle: Alpinismus 1965, Heft 8, Seite 30 f

Walter Pause 60 Jahre.
Der alpine Bestseller-Autor und 100-Touren-Propagandist Walter Pause wurde 60 Jahre alt. Zu diesem Anlaß übermittelte ihm Dr. Hans Faber, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses, folgendes Glückwunschschreiben: Zur Vollendung des 60. Lebensjahres, die Sie in diesen Tagen begehen, übermittelt Ihnen der Verwaltungsausschuß des Deutschen Alpenvereins herzliche Glückwünsche.
Diese gelten einerseits dem Alpenvereinsmitglied, das einer bewußt bergsteigerischen Sektion angehört und als solches auch Vorstand der Sektion „Berggeist" war; sie gelten andererseits dem erfolgreichen alpinen Schriftsteller, der neue Gestaltungsformen in das alpine Schrifttum getragen hat.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1967, Heft 5, Seite 137

Der Erfolgsschriftsteller Walter Pause wird 65
(In teilweiser Wiedergabe eines Aufsatzes von Heinz Schwarz)
„Sie haben mehr Menschen zum Laufen gebracht als wir Münchner Ärzte alle zusammen", sagte der bekannte Herzspezialist Professor Zenker 1969 zu dem Schriftsteller Walter Pause, dessen Berg-, Ski- und Wanderbücher die 1,5-Millionen-Auflagen-Grenze überschritten haben und der am 23. Juli seinen 65. Geburtstag, wie er selbst sagt, „feiern muß".
Wie begann der „Schriftsteller" Walter Pause? Er begann heimlich, war schon 31 Jahre alt, als die alte „Frankfurter Zeitung" 1938 sein erstes kleines Feuilleton brachte. 1943 schreibt Pause auf der Kanalinsel Guernsey den Hauptteil des späteren Erstlingswerkes „Mit glücklichen Augen".
Dem Erstling „Mit glücklichen Augen" folgen 1951 zwei Bild-Text-Bände „Schöne Bergwelt" und „Segen der Berge". Kleine Essays folgen; sie bringen einen neuen Ton von hei¬terer Verve, unverkennbar schon Originales. 1953 folgte das von Redakteursroutine gestraffte Erlebnisbuch „Der Tod als Seilgefährte". 1954 erzählt Pause das Leben der berühmten Amerikanerin Helen Keller, 1959 schreibt er „Heitere Lektionen für modernes Wohnbehagen", die unter dem Titel „Heim nach Maß" herauskommen: sein liebenswürdigstes Buch, mit 22 von Witz und aktueller Sachkenntnis sprühenden Feuilletons.
Dann kam die große Wende ... Im Juli 1957 hatte Walter Pause seinen Redakteursposten bei einer Illustrierten quittiert und kam — auf der Suche nach einem neuen Schicksal — wieder einmal in das Münchner Büro des Verlegers Alfred Bruckmann. Er dächte an eine Serie von Bergbüchern, die „ganz bestimmt" gut gehen müßten. Bruckmann lachte: „Hören S' auf, Pause, der Alpinismus ist am Ende, und die alpine Literatur auch!" Pause protestierte. Herausfordernd formulierte er mit den fünf nächsten Sätzen die Grundidee für seinen späteren Erfolg ... „Herr Bruckmann", sagte Pause, „solange es keine praktischen Bergbücher gibt, mit — sagen wir — mit den 100 schönsten Bergwanderungen in den Alpen oder mit den 100 schönsten Skiabfahrten, den 100 schönsten Genußklettereien, den 100 feinsten Alpentouren abseits der Piste ... den ... ja, Herrgott ..." Und so hörte Pause, von sich selber begeistert, nicht mehr auf, bis Verleger Bruckmann und dessen Freund Eberhard Hanfstaengl zum Vertrag bereit waren ... Aber welch ein Witz! Nicht der alte Bruckmann-Verlag brachte Pauses große Berg-buchreihe heraus. Nein, der Fehler eines Angestellten bewirkte bei dem stets rascher Entschlüsse fähigen Walter Pause, daß er sich einen anderen Verlag suchte.
Alles Weitere begab sich wie im Märchen. Im Juni 1958 erschien im BLV-Verlag, München, der Sommerband der alpinen Bergwanderungen, im September 1958 der Winter-band mit den schönsten alpinen Skiabfahrten. Beide waren nach drei Monaten vergriffen; sie wurden Bestseller mit vielen Auflagen. Diesem Aufgalopp folgte ein Feuerwerk an neuen Einfällen.
Seit 1957 hat der in Heidelberg geborene, seit 1909 in München lebende Berufsoptimist, von immer neuen Verträgen und immer neuen Ideen gejagt, nahezu nur noch Bergbücher geschrieben. Seit 1958 stehen seine Bücher in den Buchhandlungen der deutschen Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz.
Man stellt Walter Pause verlegen als „Erfolgsschriftsteller" vor, weiß aber nichts Rechtes über den Quell des Erfolges zu sagen. Die Kritiker sind mißtrauisch. Genaugenommen: Die Riesenauflagen haben aus Pauses Existenz einen Fall Pause gemacht. Nicht nur Neider fragen sich, ob der nervöse Schwärmer nur simples Glück gehabt hat. Oder nur einen tüchtigen Verleger! Nur eine besonders feine Nase für den Trend! Walter Pause, auf seinen großen Erfolg angesprochen, sagt vermutlich die Wahrheit: „Ich war niemals ein Spekulant. Ich habe 1958, als die , Hunderter-Bände fürs Bergsteigen und Skilaufen entstanden, nicht entfernt daran gedacht, daß die von Lärm und Abgasen gepeinigten Großstädter noch einmal in Millionenmassen in die Alpen flüchten."
Eine andere Spur zur Erklärung des besonderen Erfolges: Pause-Bücher, ob klein, ob groß, liest man nicht nur einmal, um sie dann auf Lebenszeit im Bücherschrank zu verstecken. Nein, man benützt sie immerfort, als Handbücher, hat sie im Rucksack oder Auto bei sich oder zum stillen Studium auf dem Nachttisch.
Und wie steht es mit Pauses Bergsteigen? Mit seinem Skilaufen? Vom Jahr 1922 an ist Walter Pause jedes Wochen-ende im Gebirge; er fährt erst mit dem Fahrrad, später mit der Eisenbahn. Er ist bei keiner Sektion. Er ist nicht ehr-geizig, zählt keine Gipfel, will aber überall hinauf. Skilaufen lernte er als Sechzehnjähriger in drei Tagen an der Neureuth. Er ist sofort begeistert, gewinnt eineinhalb Jahre darauf die Viererkombination der Münchner Skijugend, läuft fast 16 Jahre lang Skirennen — wie heute seine sechs Kinder.
Heute, zu seinem 65. Geburtstag, ist Walter Pause immer noch erfüllt von einer immerwährenden Spannung, als komme seine Zeit erst noch. Wenn er, der immer noch wie ein Fünfziger wirkt, schlank, jung, gewandt, federnd, an sein Alter denkt und an den kommenden Niedergang, dann tröstet er sich mit Jean Pauls Satz „Den Tag, an dem die Krisen in meinem Innern aufhörten, würde ich als den Beginn des Alterns betrachten!"
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1972, Folge 9-10, Seite 34

Walter Pause - 65 Jahre alt
Der erfolgreiche Alpinschriftsteller Walter Pause, der seit 1957 mit seinen epochemachenden Bergbüchern viele Menschen in die Berge führte, feiert nun seinen 65. Geburtstag. Ergebnis seiner Lebensarbeit sind 32 Berg-, Ski- und Wanderbücher. Heute betätigt sich Pause unter anderem auch als Vorkämpfer und Verfasser eines „Pauseplanes" zur Rettung des grünen Naherholungsgebietes rund um München. Im übrigen geht er weiter fleißig seinen Hobbys nach, dem Radfahren, Bergsteigen, Wandern und Skilaufen. Ad multos annos, Walter Pause!
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1972, Heft 9-10, Seite 135

Walter Pause,
Bergsteiger und erfolgreichster Schriftsteller der letzten Jahre, feiert am 23. Juli seinen 65. Geburtstag. Pause über seine Arbeit: »Eigentlich habe ich nie alpine Bücher machen wollen, und jetzt wäre mein größter Wunsch, wirklich anspruchsvolle Texte zu schreiben, nicht jene Art von Sachbüchern, die so erfolgreich geworden sind. Vielleicht komme ich noch einmal dazu
Quelle: Der Bergsteiger 1972, Heft 7, Seite 435

Quelle: Der Bergkamerad 1972, Heft 9, Seite 67
Quelle: Der Bergsteiger 1977, Seite 472
Quelle: DAV Mitteilungen 1982, Seite 292

Walter Pause war erfolgreicher Bergsteiger und Buchautor. Er hat seit den späten 50er Jahren einen festen Platz in der Alpin-Literatur. Ab 1960 veröffentlichte er Bergbücher mit Routenbeschreibungen und großformatigen Aufnahmen. Die Klassiger "Münchner Hausberge" und "Die 100 schönsten?" hatten eine riesige Auflage. Sein Buch im ?Extremen Fels? ist bereits1970 erschienen. Es beschreibt 100 legendäre klassiche Alpenkletterrouten zwischen Grenoble im Westen und Graz im Osten. Am Partunsee warten mit dem Drusenturm, der Sulzfluh und der Schijenfluh drei ernsthafte Kletterereien auf. Auch als Alpinist konnte er viele große Bergtouren erfolgreich durchführen.

1971 Best.Großglockner,3798m, (Hohe Tauern)
1971 Best.Große Zinne,2999m, (Sextener Dolomiten)
1971 Überschreitung Reichenspitzgruppe,3303m, (Zillertaler Alpen)
Best.Rotwand,1885m, (Bayerische Voralpen)
Beg.Ruchenkopf "Dülferriß",IV+,115 KM,1805m, (Mangfallgebirge,Bayerische Voralpen)
Best.Totenkirchl,2193m, (Wilder Kaiser)
Beg.Kleine Halt-Nordwestwand,2116m, (Wilder Kaiser)
Beg.Scheffauer-Nordwand ?Ostlerplatte?,III/A0,360 HM,2113m, (Wilder Kaiser)
Beg.Predigtstuhl-Nordkante,2116m, (Wilder Kaiser)
Beg.Höllentorkopf-Blassengrat,2150m, (Wetterstein)
Best.Königspitze,3859m, (Ortleralpen)
Best.Matterhorn,4478m, (Walliser Alpen)
Best.Piz Palü,3901m, (Berninagruppe)
Best.Piz Bernina,4049m, (Berninagruppe)
Best.Piz Kesch,3418m, (Albula Alpen,Schweiz)
Best.Mont Aiguille,2087m, (Vercors Alpen,Frankreich)
Best.Wetterhorn,3692m, (Berner Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
23.07.1907
Gestorben am:
06.01.1988
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