Polasek Alois

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Biografie:
Alois Polasek
Am 25. November 1954 wollte es das Schicksal, daß Polasek von einem Alpenklubvortrag in der Nationalbibliothek in Wien nicht mehr heimkommen sollte. Am Nachhauseweg hörte sein Herz zu schlagen auf, und so gehörte seine letzte Lebensstunde den Gedanken an die geliebten Berge, denen sein ganzes Leben gewidmet war. Sein Sehnen und Planen galt schlechthin „dem Berg"; weniger wichtig waren ihm dessen Höhe, die Schwierigkeiten des Anstieges und die Gruppe, wo sein Ziel stand. Besonders vor dem ersten Weltkrieg gelang ihm so manche schwierige Bergfahrt, größtenteils in Begleitung von Bergsteigern, deren Namen auch heute noch guten Klang haben. Die Kriegsjahre 1915-1918 erlebte Polasek an der Hochgebirgsfront der Ortlergruppe. Von den bergsteigerischen Erlebnissen dieser Zeit erzählte er gerne und oft. Wo immer Polasek hinkam, er wurde „der Freund", der heitere, muntere, liebe Freund. Es gab kaum jemanden, der ihm Feind sein konnte. Polasek, unter Freunden nur ,,Tschekerl" genannt, versäumte kaum einen Klubabend oder einen Sektionsabend bei seiner AV-. Sektion Reichenstein. Vielen war er Weggenosse, vielen der gute Kamerad. Seine Heiterkeit, sein unverwüstlicher Humor werden allen, die mit ihm lachten und fröhlich waren, unvergeßlich bleiben. Sein Amt als Hüttenwart der Erzherzog-Johann-Hütte hat er sehr ernst genommen, doch konnte er infolge fortgeschrittener Krankheit das Haus nur mehr selten besuchen, was ihn sichtlich kränkte. Als Polasek zu seiner letzten Ruhestätte getragen wurde, sprach Kurt Main am offenen Grab die so treffenden Worte: „Polasek, Du hast eine Lücke in unseren Reihen zurückgelassen — und wir können, nun nichts anderes tun, als die Erinnerung an Dich in diese Lücke hineinzustellen."
Das letzte Bergheil unserem unvergeßlichen „Tschekerl".
Nugent
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1955, Folge 1280, Seite 56


Gestorben am:
25.11.1954

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