Luger David

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Biografie:
David Luger (+)
12. Oktober 1897 bis 24. November 1945
Ein Ur-Alemanne aus Dornbirn in Vorarlberg und daher ein Wanderer aus Herzensgrund, wie sie so häufig in Vorarlberg, Schwaben und der Schweiz zu fin￾den sind. Schon als Knabe durchwandert er vom 13. Lebensjahr ab in den Schulferien zu Fuß die Heimat, weite Teile Deutschlands und Italiens. Eine geborene Führernatur mit hohem persönlichen Mut. 1915 freiwillig zu den Kaiserjägern; Leutnant. Hohe Auszeichnungen. 1919 Handelsakademie, später tüchtiger Kaufmann.
Jetzt beginnt sein Bergleben, in Fels und Eis, Sommer und Winter. Ein und jeden Sonntag: In die Berge der Heimat Vorarlberg, deren Gruppen von den Bregenzerwaldhöhen um Dornbirn bis zum hintersten Arlberg und zur höchsten Silvretta er bald kennt wie wenige. Viele schwierige Felsfahrten und große Schitouren. Das Motorrad erlaubt bald weite Vorstöße in mittleren Alpenraum; das große Eis erfaßt ihn. Alle Ferien gelten nahen und fernen Gebirgen der Alpen vom Triglav bis zum Montblanc: Montblanc — Wallis (Mischabel, Matterhorn, Monte Rosa usw.) — Berner Oberland (Finsteraarhorn usw.) — Glarneralpen (Tödi u. a.) — Bernina mehrmals — Bergell (Ago di Sciora und viele) — Silvretta oftmals — desgleichen Ferwall (Patteriol, sein Lieblingsberg) — Kaunergrat usw. Viele Gruppen der Nördlichen und Südlichen Kalkalpen bis zu den Dolomiten, der Brenta und den Julischen Alpen: Guglia di Brenta, Marmolata-Südwand, Vajolettürme, Zahnkofel usw. In der Palagruppe am Dente del Cimone wird er mit Albert Burtscher bei einem Anstieg aus neuem Wege leider durch ein schweres Gewitter im obersten Drittel zur Umkehr gezwungen und vom Wetterpech verfolgt.
Das ist nur eine kleine Auswahl, die aber schon zeigt, daß wir in David Luger einen echten Klubkameraden hatten, der den Bergen ganz im Geiste des Klubs aus reinem Herzen zugetan war. Durch viele Jahre führte er die Jugendgruppen des Alpenvereins in Dornbirn, bzw. Vorarlberg, die ihm leidenschaftlich anhingen. Zahlreiche begeisterte junge Bergsteiger wurden durch ihn aus dem Jazz-Rummel in die Freiheit der Berge geführt und zur heißen Liebe für die Bergheimat erzogen. Seine Frau Anna, das geliebte „Weibi", schenkte ihm drei Kinder und war ihm zeitlebens treue Wandergefährtin, auch auf mancher schwierigen Fahrt.
Auch der zweite Weltkrieg sah ihn vom August 1939 ab wieder als Soldat in vorderster Linie, zuletzt als Major und Abteilungskommandeur an der West-- und Ostfront (Stalingrad) und zuletzt am Balkan. Seine unerschütterliche Pflichttreue ließ ihn, der sich leicht hätte retten können, bis zuletzt ausharren. So geriet er, schon auf steirischem Boden, am Kriegsende noch in Gefangenschaft und verstarb in einem Lager am 24. November 1945.
Wer diese eiserne Natur kannte, kann ermeßen, wessen es bedurfte, sie zu brechen. Wir aber ehren das Andenken eines braven Mannes, dessen Heimatliebe und Vaterlandstreue so heiß glühte, daß er in dieser Glut verbrannte.
Walther Flaig.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1244, Seite 76-77

Geboren am:
12.10.1897
Gestorben am:
24.11.1945