Hiphsich, Adolf Freiherr von

(Bearbeiten)
Foto gesucht!
Biografie:
Dr.-Ing. Adolf Freiherr von Hiphsich (+)
Nur 27 Jahre war Adolf Hiphsich alt, als er am 8. Oktober 1943 bei einem Fliegerangriff das Äußerste an Einsatz bei Bergungsarbeiten leistete und von einem einstürzenden Stockwerk begraben wurde. Damit wurde nicht nur ein tüchtiger, vielversprechender Bergsteiger hingerafft, sondern auch ein ungewöhnlich harter Charakter und vor allem einer der genialsten Techniker unserer Zeit.
Seine körperliche Geschicklichkeit und seine zähe Übungsfreudigkeit hatten ihm eine akrobatische Geschicklichkeit verschafft. Trotzdem aber hatte weniger der Fels als das Eis seine Neigung gewonnen, wozu ihn sein unbedingter und immer überlegter Mut ganz besonders befähigte. Gleich am Anfang seiner Bergsteigerlaufbahn stand der Piz Bernina (durch das Labyrinth); dann folgten immer schwierigere Fahrten im Ortler, in den Zillertalern und in den Hohen Tauern. Ich hebe vor allem hervor: Die Gussenbauerrinne (unter schwierigsten Verhältnissen) auf die Hochalmspitze, die Pallavicinirinne (Großglockner) und die Königsspitze-Nordwand und den Ostgrat.
Sein anstrengendes Studium und sein den ganzen Menschen beanspruchender Beruf gaben ihm nur wenig Zeit zum Bergsteigen; aber noch in seinem letzten Brief schrieb er von dem bevorstehenden Urlaub, den er in den Bergen verbringen wollte.
Auf wissenschaftlichem Gebiet war sein rascher Aufstieg beispiellos. Bevor er den Doktor gemacht hatte, war er bereits Assistent am Institut für Geophysik und Elektrotechnik in Leoben geworden. Nach fast zweijährigem Dienst daselbst ging er in die Industrie über. Zunächst hatte er einige bedeutende Erfindungen auf dem Gebiete der geophysikalischen Messungen in Erdölbohrungen zu verzeichnen. Nach Ablauf von weiteren zwei Jahren wandte er sich der Strahlenforschung zu. Dabei gelang ihm unter anderem die Konstruktion eines besonders wichtigen Zählgerätes.
Die Erinnerung an die Lauterkeit seiner Gesinnung und an seinen nie versiegenden Humor, an seine Einsatzbereitschaft und sein wunderbares Taktgefühl werden wir immer hochhalten.
Brandenstein.
Quelle: Österreichische Alpemzeitung 1949, Folge 1245, Seite 105

Geboren am:
1916
Gestorben am:
08.10.1943