Nordgrat

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Routen Details:
Fünftes Sauhorn (2205 m). Erste Ersteigung über den Nordgrat durch Fritz Bechtold, Franz Edmeier, Willy Merkl und Peter Müllritter (AVS Bayerland) am 31. Mai 1925.
Das fünfte Sauhorn entsendet nach Norden einen langen, schönen Felsgrat mit den für die Leoganger Steinberge eigenartigen, stufenförmigen Absätzen. Der untere Teil des Grates stürzt in jähem Steilabbruch in die Schuttgräben nieder. Das mittlere Gratstück ist mäßig geneigt, während der obere Teil in idealer Linienführung als scharfe, steile Gratschneide zum Gipfel empor leitet.
Der Einstieg erfolgt aus dem unteren Teil der großen Saugrube (man befindet sich dabei eben etwa auf der Höhe einer Scharte nördlich des Barbarahorns). Nach links über breite Schuttbänder und Schuttstufen leicht auf- und absteigend, quert man am Fuße der Westwand so lange, bis man unter eine mächtige, auffallende Höhle kommt. Einstieg.
Von hier links sehr schwierig aufwärts auf das obere von zwei übereinanderliegenden Bändern. Über dasselbe etwa 50 Meter nach links, etwas gerade empor und nach rechts in Richtung eines kurzen Kamins. Vor seinem unteren Ende über eine Wandstufe nach links zu einer Stufe. Über sie aufwärts in eine Gufel. Aus ihr sehr schwierig über die rechte Begrenzungswand empor und weiter aufwärts über zwei hintereinander folgende Risse auf ein schuttband. Nach links um die Kante (Steinmann) herum und etwas ansteigend auf schmäler werdendem luftigen Band nach links in einen Winkel, in dem ein Kamin eingeschnitten ist. Einige Meter rechts davon durch einen feinen, stark abdrängenden Einriß. Etwa 15 Meter äußerst schwierig, aufwärts auf ein kurzes, überdachtes Band. Nun nach links in eine kaminartige Rinne und durch sie empor auf einen ebenen Gratabsatz. Weiter über einige kleine Erhebungen hinweg bis zum nächsten, größeren Grataufschwung. Knapp links einer Kante durch einen glatten, engen Kamin und weiter links über ein Band und durch einen kurzen, rauhen, äußerst schwierigen Riß zurück auf die Gratschneide. Über den hier ansetzenden scharfen Steilaufschwung in hervorragend schöner Kletterei aufwärts. Der feste gutgriffige Fels ermöglicht ein Emporkommen unmittelbar an dem glatten Gipfelabbruch auf einem Band nach links und durch eine kurze Steilrinne zum Steinmann des Gipfels. Kletterzeit 4 Stunden. Äußerst schwierig. Vornehme, großartige Felstour.
Quelle: Der Bergsteiger 1926, Seite 95
und nahezu gleich lautend in
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 40

Datum erste Besteigung:
31.05.1925
Gipfel:
Sauhorn Fünftes (Saurüssel)
Erste(r) Besteiger(in):
Bechtold Fritz
Edmaier Franz
Merkl Willy
Müllritter Peter