Raufer Otto
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Biografie:
Otto Raufer (+)
In den letzten Kampftagen um Wien im Jahre 1945 fiel auch unser Klubkamerad Otto Raufer. In Biedermannsdorf ist seine Grabstätte.
Wer das Buch von Ertl „Bergvagabunden" gelesen hat, mag manche Wesenszüge der Gestalten dieses Buches in ihm wiedergefunden haben: Mit Glücksgütern stiefmütterlich bedacht, viele Jahre arbeitslos, jedoch voll Lebenswillen zieht er hinaus in die Bergwelt. So konnte man ihn jahrelang nahezu an jedem Sonntag in den Peilstein-Wänden sehen — für weitere Fahrten reichte es nicht —und nur ab und zu war es ihm gegönnt, das Ziel für den Sonntag weiter zu stecken. Aber die knappe Zeit wurde ausgenützt und so könnte man trotz allem eine stattliche Liste seiner Bergfahrten in den Ost- und Westalpen zusammenstellen. Was ihn aber über die „Bergvagabunden" weit hinaushebt, ist sein Streben nach Hohem und Höchsten. Wie er sich mit Vorliebe mit wissenschaftlichen - und da vor allem mit philosophischen — Werken beschäftigte, um die höchsten Erkenntnisse um das Leben in sich aufzunehmen, so zog es ihn auch empor zu den lichten Höhen der Berge und so waren seine Handlungen verbunden mit dem Willen zur sittlichen Vervollkommnung. Durch die soldatische Pflichterfüllung, die sein junges Leben als Opfer forderte, kam dieses „Excelsior" nochmals zum Ausdruck. Darum dürfen wir auch ihn nicht vergessen!
Karl Haltmar.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1948, Folge 1239, Seite
Gestorben am:
1945