Langer Anton
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Biografie:
Anton Langer rum Gedächtnis
Es war ein schwerer Schlag für mich, als ich im Frühling 1945 vom tragischen Tod meiner Freundes Toni Langer Nachricht erhielt. Aber nicht nur ich empfand diese Kunde so schmerzlich, sondern alle, die mit ihm jemals in engerer Verbindung standen, waren von seinem Ableben zu tiefst erschüttert. Der Ö.A.K. beklagt den Verlust seines langjährigen, treuen Mitgliedes seine Kameraden einen idealen Berggefährten.
Toni Langer kam aus der alten Schule der Wiener Bergsteigerschaft. Sein liebenswürdiges und heiteres Wesen erwarb ihm viele Freunde. Von früher Jugend den Bergen verfallen, zäh und unerschrocken, war er ein Gefährte auf den man sich jederzeit verlassen konnte. Schon im ersten Weltkrieg hat er durch sein schneidiges Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und wurde damals als einer der jüngsten Offiziere mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Auch der alpine Schilauf, dem er mit großer Freude und Erfolg zugetan war, fand in ihm einen würdigen Vertreter.
Sein Tourenbereich umfaßt nahezu alle Gruppen der Ost- und einen großen Teil der Westalpen. Als wir uns einige Jahre vor dem zweiten Weltkrieg nach Begehung des Biancogrates auf dem Gipfel des Piz Bernina die Hände reichten, ahnten wir nicht, daß es unsere letzte gemeinsame Bergfahrt war, denn sein Berufswechsel ließ ihm während seiner letzten Lebensjahre kaum noch Zeit für die Bergwelt. Aber seine Begeisterung blieb hell wie ehedem.
Wie freute er sich auf die Zeit nach dem Kriege, auf ein Wiedersehen mit seinen geliebten Bergen! Das Schicksal aber hat es anders gewollt: Es hat nicht nur alle seine vermeintlichen ideale zerstört, sondern auch seinen Lebensinhalt vernichtet und diese Enttäuschung war so groß, daß er sie mit seinem Leben besiegelte.
Lieber Toni, Du hast mir trotz dem großen Gegensatz unserer Weltanschauungen die Treue gehalten, wofür ich Dir Dank sage. Der Ö.A.K. und alle Deine Bergkameraden versichern Dir ein ehrenvolles Gedenken und entbieten Dir die letzten Grüße!
Hans Siffert.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1948, Folge 1238, Seite 62-63
Gestorben am:
1945