Schmied Josef

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Biografie:
Josef Schmied (+)
Mit dem Tode unseres kürzlich verstorbenen Mitgliedes Josef Schmied verliert der Ö.A.K. einen begeisterten, meist einsamen Bergsteiger, der seine Sommertouren nur mit seiner Frau oder allein ausführte, da er ein überzeugter und passionierter Alleingeher war. Schon als Militärakademiker in Wiener-Neustadt lief er über den Sonntag zu Fuß von Wiener-Neustadt auf den Schneeberg und zurück. Dazu fand sich schwer ein Kumpan und diese einsamen „Renner" legten wohl den Grundstein für seine Bergleidenschaft. Ausgemustert zum 4. Regt, der Tiroler Kaiserjäger, kam er zur Kompagnie des damaligen Hauptmanns Bilgeri und von dieser Zeit an war Josef Schmied den Bergen im Sommer und im Winter verfallen. Zwischen 1906 und 1910 durchstreifte er Sommer und Winter mit seinen Leuten und allein Ortler, Adamello, Presanella, Brenta und Dolomiten, die Zentralalpen, all die prächtigen Berggruppen, die damals noch zum schönen Österreich gehörten. Nach Absolvierung der Kriegsschule wurde Schmied als Generalstabsoffizier nach Bileca an der herzegovinisch-montenegrinischen Grenze versetzt, und durchstreifte nun systematisch die dortigen, beinahe noch unbekannten Berge diesseits und jenseits der Grenze. Besonders die Durmitorgruppe hatte es ihm in ihrer ur­sprünglichen Wildheit und Unberührtheit angetan. Im ersten Weltkrieg fand er Gelegenheit, eine ganze Reihe von bestimmt zu dieser Zeit touristisch oder vielleicht überhaupt noch nicht erstiegenen Gipfeln in den albanischen Bergen zu besteigen. Nach dem Krieg Kaufmann ge­worden, hatte er öfters geschäftlich in der Schweiz zu tun; da bedauerte er es oft, mangels eines Gefährten nur die Normaltouren machen zu können. Aber in die heimischen Berge zog er immer wieder bis zu seinem Tod.
F. Sch.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1948, Folge 1238, Seite 62