Möller Hugo

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Biografie:
Hugo Möller (+)
Den Entbehrungen und Nöten der ersten Nachkriegsmonate ist auch unser alter Klub­kamerad Hugo Möller zum Opfer gefallen. Außer Stande, sich die fehlenden „Kalorien" anderweitig zu beschaffen, war er auf die kargen amtlichen Nationen angewiesen. Der bis dahin kerngesunde Mann, dem niemand sein wirkliches Alter ansah, zumal er noch kein einziges graues Haar hatte, verfiel rasch einer zunehmenden Entkräftung. Bald war er zu schwach, das Bett zu verlassen und am 8. September 1945 erlöste eine Lungenentzündung den Siebzig­jährigen von seinen Leiden.
Hugo Möller fand schon als Zwanzigjähriger, im Jahre 1895, zum Klub, seine Mitglied­schaft währte also volle 50 Jahre. Er war ein eifriger Bergsteiger, den es immer wieder, bis in die ersten Jahre des zweiten Weltkrieges, in die Berge zog, bis die zunehmenden Ver­kehrsschwierigkeiten die Beschränkung auf Wienerwaldwanderungen erzwangen. Seine Berg-Heimat waren die Gipfel des Hochschwabs, seine hauptsächlichsten Turengefährten der im Jahre 1903 am Hochschwab verunglückte Ferdinand Fleischer und später sein jetzt auch schon verstorbener Bruder Arthur.
Hugo Wöller war ein ständiger Besucher der Klubveranstaltungen; selten, daß er bei einem Vortrag oder einer Versammlung fehlte. Erstmalig im Fahre 1918 zum Rechnungs­prüfer gewählt, unterzog er sich seiner Aufgabe mit Eifer und Umsicht, so daß er seither all­ jährlich, bis zu seinem Ableben, immer wieder zu diesem Amte berufen wurde.
Ohne sich jemals vorzudrängen, war er doch immer da, wenn man ihn brauchte. Als in der Klubbücherei, ich glaube, es war im Fahre 1920, die vorhandenen Schränke nicht mehr reichten, die aus der Zeit des ersten Weltkrieges nachgeschafften Zeitschriften und Bücher unterzubringen, verfertigte er in seinem Betriebe, (er besaß damals noch seine Tischlerei), einen schönen Bücherkasten und spendete ihn der Bibliothek, in gleicher Weise sein handwerkliches Können und seine Verbundenheit mit dem Klub beweisend.
Alle, die den bescheidenen, stillen und in sich gekehrten Wann kannten, werden sich seiner stets gerne und in Achtung erinnern.
Karl Hermann Grundwald.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1948, Folge 1240, Seite 123-124

Gestorben am:
08.09.1945